Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Scheiberg, Ida, geb. Blumenthal

wurde am 23. Juni 1866 in Hessisch Oldendorf geboren. Sie wohnte in Nordstemmen.
Aus Hannover wurde sie am 24. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Sie ist dort verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hessisch Oldendorf

Schenk, Elisabeth

wurde am 25. August 1921 in Schoonhoven in der niederländischen Provinz Süd-Holland geboren. Vermutlich hatte sie die niederländische Staatsangehörigkeit.
Ihre Mutter Frieda war eine Tochter des Hamelner Textilkaufmanns Salomon Keyser, der aus Schoonhoven stammte. Frieda hatte am 24. August 1920 Abraham Albert Schenk aus Schoonhoven geheiratet.
Während Elisabeths Mutter den Völkermord an den Juden überlebte, ist das Schicksal ihres Vater und ihres jüngeren Bruders Kurt ungeklärt.
In den Jahren vor 1934 wohnte Elisabeth mit ihrer Familie in Hameln.
Am 21. Juli 1934 sahen sich die Eltern zur Flucht in die Niederlande gezwungen; sie zogen nach Rotterdam. Elisabeth und ihr Bruder Kurt blieben zunächst bei der Hamelner Verwandtschaft und wurden einige Monate später zu ihren Eltern gebracht.
Elisabeth Schenk soll später Lehrerin geworden sein und in Amsterdam gewohnt haben.
Nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland 1940 wurde sie zu einem unbekannten Zeitpunkt festgenommen; ob zusammen mit Familienangehörigen, ist nicht bekannt.
Elisabeth Schenk wurde in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und am 14. September 1943 im Alter von 22 Jahren ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Schenk, Herbert

wurde am 22. September 1927 in Bernburg/Anhalt geboren. Sein Vater Leon stammte aus Schoonhoven in den Niederlanden, seine Mutter Rosa war eine Tochter des Hamelner Textilkaufmanns Salomon Keyser, der ebenfalls aus Schoonhoven stammte.
Herbert Schenks Eltern und sein älterer Bruder Walter wurden ebenfalls deportiert.
Von Bernburg zog Herbert mit seiner Familie nach Hameln (nach 1933?) und wohnte im Elternhaus seiner Mutter in der Ritterstraße 1.
Herbert Schenk flüchtete mit seiner Familie 1937 in die Niederlande. Jetzt oder schon früher erhielt er die niederländische Staatsangehörigkeit.
Bald nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, spätestens 1942, wurde Herbert Schenk mit seiner Familie in das Sammellager Westerbork verschleppt, ein KZ auf niederländischem Boden.
Von dort kam der fünfzehnjährige Herbert zusammen mit seinem Bruder Walter in das Zwangsarbeitslager Schoppinitz bei Kattowitz, nördlich von Auschwitz gelegen.
Vermutlich wurden die Brüder wie ihre Eltern am 2. Oktober 1942 auf Transport in das Vernichtungslager Auschwitz gesetzt; bekanntermaßen wurden aus den Deportationszügen des Herbstes 1942 arbeitsfähige jüdische Niederländer geholt und in das neu eingerichtete Arbeitslager Schoppinitz verschleppt. Bis zur Schließung des Lagers im November 1943 kamen die ausschließlich männlichen Insassen beim Gleisbau und in einer Zinkfabrik zum Einsatz.
Herbert Schenk wurde im Zwangsarbeitslager Schoppinitz im Alter von 16 Jahren umgebracht, ebenso sein sechs Jahre älterer Bruder Walter. Als Todesdatum der Brüder gilt der 31. Oktober 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Schenk, Leon

Niederländer, wurde am 27. Dezember 1889 in Schoonhoven in der niederländischen Provinz Süd-Holland geboren. Er war Kaufmann und Ladenbesitzer.
Am 20. März 1919 heiratete er in Hameln Rosa Keyser, eine Tochter des Hamelner Textilkaufmanns Salomon Keyser, der aus Schoonhoven stammte. Das Ehepaar Schenk hatte zwei Söhne, Walter und Herbert.
Leon Schenks Ehefrau und die beiden Söhne wurden ebenfalls deportiert.
Nach ihrer Heirat lebte Leon Schenk mit seiner Ehefrau in Bernburg/Anhalt. Dort wurden die beiden Söhne geboren. Später (nach 1933?) wohnte die Familie in Hameln im Elternhaus der Ehefrau in der Ritterstraße 1.
Leon Schenk flüchtete mit seiner Familie 1937 in die Niederlande.
Bald nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, spätestens 1942, wurde Leon Schenk mit seiner Familie in das Sammellager Westerbork verschleppt, ein KZ auf niederländischem Boden.
Am 2. Oktober 1942 wurde Leon Schenk zusammen mit seiner Ehefrau in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Leon Schenk wurde in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum des Ehepaares gilt der 5. Oktober 1942.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Schenk, Rosa, geb. Keyser

wurde am 24. Dezember 1893 in Hameln als Tochter von Salomon und Emma Keyser geboren, denen das Haus und Textilwarengeschäft Ritterstraße 1 in Hameln gehörte.
Am 20. März 1919 heiratete Rosa in Hameln den aus Holland stammenden Kaufmann Leon Schenk. Das Ehepaar hatte zwei Söhne, Walter und Herbert.
Rosa Schenks Ehemann und ihre beiden Söhne wurden ebenso deportiert wie ihre Eltern und ihre Geschwister Berta Keyser und Selma Gottschalk.
Nach ihrer Heirat lebte Rosa Schenk mit ihrem Ehemann in Bernburg/Anhalt. Dort wurden die beiden Söhne geboren. Später (nach 1933?) wohnte die Familie in Hameln im elterlichen Haus in der Ritterstraße 1.
Rosa Schenk flüchtete mit ihrer Familie 1937 in die Niederlande. Jetzt oder schon früher erhielt sie die niederländische Staatsangehörigkeit.
Bald nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, spätestens 1942, wurde Rosa Schenk mit ihrer Familie in das Sammellager Westerbork verschleppt, ein KZ auf niederländischem Boden.
Am 2. Oktober 1942 wurde die 48jährige Frau zusammen mit ihrem Ehemann in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
Rosa Schenk wurde in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum des Ehepaares gilt der 5. Oktober 1942.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln