Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 2

2.4.2  Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten -
 Andere Strafanstalten sowie Hinrichtungsstätten
 
 Zuchthaus und Hinrichtungsstätte Brandenburg-Görden

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Dinand, Adolphe Norbert

Belgier, wurde am 19. Juni 1920 in Aalst geboren. Der Soldat wohnte in Aalst, Gustav-Papestr. 76.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Adolphe Dinand in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Dinand und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Adolphe Dinand war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Ernst, Eduard

Belgier, wurde am 18. September 1919 in Aalst geboren. Der Soldat wohnte in Aalst, Dreischlüsselstr. 62.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Eduard Ernst in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Ernst und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Eduard Ernst war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Goossens, Marcel Leon

Belgier, wurde am 30. Oktober 1908 in Borsbeke bei Antwerpen geboren. Der Wachtmeister wohnte in Dendermonde, Leopold Laan 11.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Marcel Goossens in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Goossens und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Marcel Leon Goossens war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Govaert, Armandus

Belgier, wurde am 17. Juni 1891 in Berlacre geboren. Der Kraftfahrer wohnte in Aalst, Binnenstr. 117.
Als „Unterführer“ einer Widerstandsgruppe bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Armandus Govaert heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Govaert mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Armandus Govaert und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Armandus Govaert war einer von drei Männern, die am 10. Dezember 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Guilini, Jean

Belgier, wurde am 29. Juni 1912 in Blankenberge geboren. Der Gastwirt wohnte in Blankenberge.
Als Widerstandskämpfer vermutlich 1942 verhaftet, wurde Jean Guilini als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Jean Guilini mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 22. September 1943 wurde Jean Guilini zusammen mit seinen belgischen Leidensgenossen Robert Claeys und Edmond de Snerk über das Gefängnis Magdeburg in das Zuchthaus Brandenburg weiterverlegt. Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Jean Guilini wegen Spionage zum Tode.
Jean Guiline wurde am 22. Mai 1944 in der Hinrichtungsstätte des Zuchthauses Brandenburg mit dem Fallbeil getötet.