Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 2
2.4.2 Nach der Verschleppung aus dem Zuchthaus Hameln in andere Strafanstalten -
Andere Strafanstalten sowie Hinrichtungsstätten
Zuchthaus und Hinrichtungsstätte Brandenburg-Görden
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Nause, Franz
wurde am 15. Februar 1903 in Achtum im Kreis Hildesheim-Marienburg geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover-Limmer, Kesselstr. 19.
Als führendes Mitglied der SPD-Widerstandsgruppe „Sozialistische Front“ kurz zuvor zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Franz Nause am 19. Oktober 1937 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Nach nur einem halben Jahr, am 14. März 1940, wurde Nause in das Zuchthaus Brandenburg verlegt, und zwar auf die dortige Tbc-Station. Der Grund für die Verlegung dürfte also eine Erkrankung an Tuberkulose gewesen sein.
Infolge von schweren Misshandlungen und Unterernährung starb Franz Nause zwei Jahre später, am 20. März 1943, im Zuchthaus Brandenburg.
Seine Urne wurde auf dem Ricklinger Stadtfriedhof beigesetzt.
Schon seit 1950 erinnert in Hannover-Limmer die Franz-Nause-Straße an ihn, und 2010 wurde für Nause vor dem Haus Kesselstr. 19 ein Stolperstein verlegt.
Nuytinek, Cyril
Belgier, wurde am 14. Februar 1906 in Bassewelde geboren. Der Gendarm wohnte in Zele, Konterstr. 10.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied der „Belgischen Freiwilligen Legion“ in Ostflandern bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Cyril Nuytinek in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Nuytinek und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Cyril Nuytinek war einer von fünf Männern, die als erste am 15. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
van den Bosch, Alois
Belgier, wurde am 3. Juli 1912 in Lokeren geboren. Der Schiffer wohnte in Lokeren, Bleckereistr. 9.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Alois van den Bosch heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam van den Bosch mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte van den Bosch und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Alois van den Bosch war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
van der Straeten, Lucien
Belgier, wurde am 28. April 1913 in St. Amandsberg geboren. Der Kraftfahrer wohnte in Lokeren, Poststr. 96.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Lucien van der Straeten heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam van der Straeten mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte van der Straeten und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Lucien van der Straeten war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
van Impe, Frans
Belgier, wurde am 4. Juni 1910 in Iddergem geboren. Der Metzger wohnte in Denderhoutem, Vondelstr. 80.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Frans van Impe in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte van Impe und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Frans van Impe war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.