Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Wolfgramm, Richard Otto

wurde am 10. Oktober 1901 in Geestemünde (= Bremerhaven) geboren. Der Nieter wohnte in Geestemünde, Rosenstr. 7.
Seit 1939 in Haft, wurde Wolfgramm am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Wolfgramm unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Wolfgramm erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Richard Wolfgramm starb am 2. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 8).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Wolter, August Heinrich Wilhelm

wurde am 3. Dezember 1883 in Lüneburg geboren. Der Angestellte wohnte in Lüneburg, Altenbrügger Ziegelhof 9.
Zwei Monate zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wolter am 1. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Wolter starb am 24. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/44). 1946/47 erhielt Wilhelm Wolter – wohl im Auftrag seiner Ehefrau – einen beschrifteten Grabstein (zusammen mit Rudolf Götze).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Wormstahl, Erich

wurde am 19. Januar 1910 in Unna geboren. Der Bergmann wohnte in Unna-Königsborn, Zechenplatz 6.
Einen Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wormstahl am 15. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Erich Wormstahl starb nach der Befreiung am 9. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/73).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Woutman, Jules Ruud

Niederländer, wurde am 7. August 1918 in Batavia (=Djakarta) im damals niederländischen Indonesien geboren. Sein Wohnort und sein Beruf sind unbekannt.
Als „Nacht und Nebel“-Gefangener wurde der Widerstandskämpfer ohne Gerichtsurteil und Aussicht auf ein Haftende vermutlich schon seit längerem festgehalten, bevor er am 2. November 1944 zusammen mit anderen niederländischen politischen Gefangenen mit einem Sammeltransport aus dem Zuchthaus Lüttringhausen kommend in Hameln eintraf.
Am 14. Januar 1945 nahm die Polizei Hameln Jules Ruud Woutman in „Schutzhaft“ und lieferte ihn – in etwa zeitgleich mit anderen „NN“-Gefangenen – an die Gestapo Hannover aus. Jules Ruud Woutman kam am 28. Februar 1945 im „Arbeitserziehungslager“ Lahde/Weser, dem KZ der Gestapo Hannover, ums Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Woywod, Max

wurde am 4. März 1903 in Darkehmen in Ostpreußen geboren. Der Uhrmacher wohnte in Hannover, Kokenstr. 4.
Seit 1939 in Haft, wurde er am 3. Januar 1940 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert. Bei seiner Entlassung am 2. November 1942 nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo Hannover in „Schutzhaft“ und sperrte ihn bis zu seinem Abtransport nach Hannover zwei Tage später in das Gerichtsgefängnis. Die Gestapo Hannover verschleppte Woywod umgehend in das KZ Neuengamme. Hier wurde er am 22. Dezember 1942 durch „Brustdurchschuß“ ermordet – „auf der Flucht erschossen“.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ