Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Zehnder, Josef

wurde am 18. Juni 1906 in Klein Bokenheim im Kreis Frankenthal geboren. Der Melker wohnte in Freden im Kreis Alfeld, Winzenbergerstr. 18.
Am 11. Januar 1945 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, kam Josef Zehner am 5. Februar 1945 vermutlich aus dem Untersuchungsgefängnis Hannover in das Zuchthaus Hameln.
Nach drei Wochen, am 26. Februar 1945, wurde Zehnder mit anderen auf Transport gesetzt, der in Hannover unterbrochen wurde und am 9. März 1945 im Zuchthaus Celle eintraf.
Josef Zehnder starb am 19. März 1945 im Zuchthaus Celle.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Zeinhofer, Walter

wurde am 2. März 1905 in Hamburg geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Hamburg-Harburg, Geradestr. 17.
Seit Anfang 1944 in Haft, wurde Zeinhofer am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Zeinhofer unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange.Die erlittenen Strapazen ließen Zeinhofer erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Walter Zeinhofer starb am 20. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 2).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Zerling, Armand

Franzose, wurde am 26. Februar 1877 in Guebwiller im Elsaß geboren. Der Bahningenieur wohnte in Paris, 12 Rue St. Ferdinand.
Vermutlich saß Zerling schon seit längerem als Widerstandskämpfer in Haft.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem großen Sammeltransport aus dem Gefängnis Bochum am 22. März 1945 in das Zuchthaus Hameln.
Armand Zerling starb am 28. März 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/20) und am 7. Juli 1949 in seine Heimat umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Zimmermann, Paul

wurde am 2. November 1875 in Berlin geboren. Der Postbeamte wohnte in Berlin, Ibertystr. 8.
Am 25. August 1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Zimmermann am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Paul Zimmermann starb am 6. Dezember 1942 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Zucker, Arnold

wurde am 20. Oktober 1899 in Rzeszow in Polen geboren. Der Kaufmann („Verkäufer“), der jüdischen Glaubens war, wohnte in Hamburg, Lange Reihe 24.
Als rassisch Verfolgter seit 1938 in Haft, wurde er zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 4. September 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden.
Zuckers Strafzeit sollte am 1. Juli 1942 beendet sein, doch deutlich früher, am 19. November 1941, wurde er von der Zuchthausverwaltung „der Polizei Hameln zwecks Überführung in das Polizeigefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel übergeben. (Evakuierung)“. Von Hamburg aus wurde Zucker am 6. Dezember 1941 mit einem großen Sammeltransport, darunter die Mitgefangenen Alexander, Brill und Eichholz, in das Ghetto Riga deportiert. Dort ist Zucker verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ