Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Beinecke, Bernhard

wurde am 1. August 1912 geboren, sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Beinecke kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus einem westdeutschen Zuchthaus (Rheinbach bei Bonn oder Siegburg) am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Nach zwei Wochen Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.
Beinecke kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Beinecke gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Bernhard Beinecke starb nach der Befreiung am 24. Juni 1945 in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/132).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Benesch, Josef

Tscheche, wurde am 24. März 1899 in Prag geboren. Er war Maurergeselle, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Kiel, Exerzierplatz 1-3, im Einsatz.
Seit 1943 in Haft und am 4. April 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Benesch am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Benesch erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Josef Benesch starb am 10. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/115).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Berg, Heinrich

wurde am 19. November 1886 in Rheurdt im Kreis Moers geboren. Er war arbeitslos und befand sich angeblich „auf Wanderschaft“.
Berg wurde am 31. August 1933 als Untersuchungsgefangener in das Strafgefängnis Hameln eingewiesen (vermutlich wegen Überfüllung des eigentlich „zuständigen" Gerichtsgefängnisses), um nach vier Wochen, am 27. September 1933, für den anstehenden Prozess in Hannover an das Gerichtsgefängnis Hannover „überstellt“ zu werden.
Berg starb am 25. März 1945 im KZ Mauthausen, in das er ein halbes Jahr zuvor, am 24. September 1944, eingeliefert worden war. Ob oder wie lange er zwischenzeitlich in Freiheit war, ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Berger, Erich

wurde am 17. Oktober 1912 in Ortwig im Kreis Lebus geboren. Der Melker wohnte in Minden.
Erich Berger hatte bereits 1936/37 eine Haftstrafe im Zuchthaus Hameln verbüßt. Im Frühjahr 1944 erneut zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Erich Berger am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt. Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Erich Berger unverzüglich zum „verschärften“ Arbeitseinsatz in das Zuchthaus-Außenlager Holzen.
Die erlittenen Strapazen ließen Erich Berger erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Erich Berger starb nach der Befreiung am 26. April 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Erich Berger wurde gegen Ende Mai 1945 (oder bereits am 30. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/49).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Berger, Franz

wurde am 17. Mai 1890 in Wiese im Kreis Neustadt geboren. Der Musiker wohnte in Dortmund, Volksbundstr. 11.
Am 5. Februar 1942 zu einen hohen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Franz Berger am 4. März 1942 aus dem Zuchthaus Münster in das Zuchthaus Hameln.
Nach drei Monaten, am 10. Juni 1942, wurde er in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Franz Berger starb am 7. November 1944 im Zuchthaus-Lazarett Celle.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle