Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
3. Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
sowie den Kriegsgefangenen
3.11 Die Opfer unter den Kindern
3.11.1 Stadt Hameln und Landkreis Hameln-Pyrmont
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Tomtschuk, Halina
wurde am 17. April 1944 in Bad Münder geboren. Ihre polnische Mutter dürfte in Bad Münder im Arbeitseinsatz gewesen sein.
Der Säugling starb in Bad Münder am 26. Dezember 1944 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Friedhof Bad Münder bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat Halina einen beschrifteten Grabstein erhalten.
Topolski
war ein Junge ohne Vornamen, der am 14. April 1945 im Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße tot zur Welt kam. Die vermutlich polnischen Eltern des Kindes, Maria, geborene Klonowska, und der Kraftfahrer Alexander, wohnten in Hameln, Feuergraben 21. Womöglich waren sie in der Chemischen Fabrik Lohmann als Zwangsarbeiter im Einsatz gewesen. Ob das Kind auf dem Friedhof Wehl bestattet wurde, ist nicht bekannt.
Trzeinski, Jozef
wurde am 14. September 1944 in Reinerbeck geboren. Seine Mutter war Irena Trzeinska aus Tschenstochau in Polen, die seit April 1941 zusammen mit ihrer Mutter Josefa auf einem Reinerbecker Bauernhof arbeiten musste. Beide Frauen wurden im Sommer 1941 über das Hamelner Gerichtsgefängnis ins Gestapogefängnis Hannover verschleppt, konnten später aber nach Reinerbeck zurückkehren.
Jozef Treinski starb am 19. September 1945 im Alter von einem Jahr an Lungenentzündung und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 18). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Ueinski, Jurek
wurde am 21. September 1932 geboren. Der Einsatzort seiner Mutter, die aus der Sowjetunion kam, ist nicht bekannt.
Das Kind starb am 29. Januar 1945 im Stadtkrankenhaus Hameln im Alter von zwölf Jahren an „Kreislaufschwäche“ und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF C 7).
Urban, Hendryk
wurde am 16. Juli 1945 im Hamelner Kreiskrankenhaus Wilhelmstraße geboren. Seine Mutter Helena, eine Witwe aus Warschau in Polen, hatte von 1940 bis 1942 im Hamelner sowie Pyrmonter Gastgewerbe als Zimmermädchen arbeiten müssen und danach bis 1945 in der Marienauer Holzfabrik Niemeier als Köchin. Seit Kriegsende war sie als Krankenschwester aktiv.
Ihr Kind starb nach vier Tagen, am 20. Juli 1945, und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.