Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

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Broker, Josephus

kam am 11. März 1945 in Brockensen Nr. 35 als Frühgeburt zur Welt, als siebtes Kind der „Ehefrau“ Antoinette Bröker aus Winterswyk im niederländischen Gelderland.
Das Kind starb anderntags, am 12. März 1945, und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Broneskyj, Nikolaus

wurde um den 20. Mai 1945 vermutlich in Laatzen bei Hannover geboren, denn seine Eltern, vermutlich ehemalige Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, lebten in einem DP-Lager in Laatzen bei Hannover.
Das Kind starb am 23. Juli 1945, noch am Tag seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf einem nicht genannten Friedhof in Hannover bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Bruchawecky, Michal

wurde am 16. September 1891 geboren. Er musste für die Firma Bähre in Springe arbeiten.
Bruchawecky starb am 2. März 1945 im Stadtkrankenhaus Hameln an Tuberkulose und wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 50).

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen

Brzeziecki, Witold

wurde am 24. Juni 1926 in Wygon-Pilichonki im Kreis Chelm geboren. Er musste seit März 1942 auf dem Bauernhof des Heinrich K. in Herkendorf arbeiten.
Witold Brzeziecki wurde am 18. Dezember 1944 in das Gerichtsgefängnis Hameln eingeliefert, nachdem ihn die Kreispolizei festgenommen hatte, weil er gegenüber dem Bauern angeblich tätlich geworden ist. Am 20. Dezember lieferten íhn die Hamelner Behörden an die Gestapo Hannover aus. Witold Brzeziecki kam in das Gestapo-Gefängnis Hannover-Ahlem, in dem er zumindest mehrere Tage unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt und vermutlich mißhandelt wurde. Angesichts der - aus NS-Sicht - Schwere seines Vergehens ist nicht auszuschließen, dass ihn die Gestapo danach womöglich für Wochen in eines ihrer KZ-ähnlichen 'Arbeitserziehungslager' verschleppte. Nach Tagen (oder Wochen) des Schreckens bei der Gestapo wird Witold Brzeziecki an einer neuen Arbeitsstelle im Landkreis oder in Hameln zum Einsatz gekommen sein.
Witold Brzeziecki starb neunzehnjährig am 20. August 1945 in Hameln an einem 'Herzfehler' - womöglich mitverursacht durch die Strapazen der Gestapohaft. Er wurde am 24. August 1945 auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF D 112). Sein Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Polen

Bszinek

war ein Mädchen ohne Vornamen, das am 28. Dezember 1944 tot geboren wurde. Ihre polnische Mutter, Stanislawa Bszinek, musste in Bisperode arbeiten.
Ob das Kind auf dem örtlichen Friedhof bestattet wurde, ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont