Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

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Andrzejezak, Waclawa

wurde am 26. September 1944 im „Ausländer-Wöchnerinnenheim“ Hannover-Godshorn geboren. Ihre Mutter Regina, eine polnische Zwangsarbeiterin, lebte in Hannover, Seelhorststr. 37.
Das Kind starb am 12. Juli 1945 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an Tuberkulose und wurde auf dem Ricklinger Stadtfriedhof in Hannover bestattet (Abt. 23d Nr. 131).

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Andrzekewskaja, Halina

wurde um den 12. September 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn ihre vermutlich polnischen Eltern lebten als Zwangsarbeiter im Lager der Accumulatoren-Werke Stöcken in Hannover.
Das Kind starb am 21. Oktober 1944, nur zwei Tage nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Antiporowitsch, Nina

wurde am 10. September 1924 in Opolj im Kreis Pinsk geboren. Sie musste auf Gut Helpensen arbeiten.
Die 19jährige ledige Mutter starb am 20. März 1944 infolge eines Autounfalls im Stadtkrankenhaus Hameln und wurde auf dem 'alten Kriegsgefangenenfriedhof' am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 9). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger

Antonijcz, Stanislaw

wurde am 7. April 1944 im „Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen“ in Braunschweig geboren. Seine Mutter Anastasia, eine ethnische Ukrainerin, stammte aus dem ostpolnischen Kreis Kostopol. Sie musste seit April 1940 auf Bauernhöfen in Coppenbrügge arbeiten. Nachdem der Säugling am 16. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen geschafft worden war, wurde sie auf einen Bauernhof in Dehrenberg versetzt.
Getrennt von der Mutter starb Stanislaw am 17. August 1944 im Kinderlager Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hemeringen

Aschtka, Anjari (oder Anjari, Aschtka)

wurde am 1. Januar 1925 geboren. Sein Geburts- und sein Heimatort sind unbekannt. Er war in oder bei Bad Münder im Arbeitseinsatz.
Anjari Aschtka starb am 17. Januar 1946 und wurde auf einem örtlichen Friedhof bestattet. Mit der Umbettung Anfang der 1950er Jahre auf die zentrale „Ehrenstätte für Fremdarbeiter und andere Ausländer“ in Bad Münder hat er einen beschrifteten Grabstein erhalten.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Sowjetbürger