Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Hammerschlag, Bertha, geb. Haas

wurde am 1. Mai 1866 in Rahden in Westfalen geboren. Sie heiratete den Kaufmann Louis Hammerschlag. Spätestens 1895 zogen die Eheleute nach Hameln und eröffneten hier ein Kleidergeschäft. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, Hermann und Ernst.
Hermann wurde ebenfalls deportiert. Der zweite Sohn Ernst überlebte die Einlieferung in das Konzentrationslager Buchenwald. Er flüchtete im Anschluss an seine Entlassung nach Belgien und verbrachte die Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in verschiedenen Verstecken in Belgien und Frankreich.
Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1935 führte Bertha zusammen mit ihrem Sohn Hermann das Geschäft weiter. Es war inzwischen in die Emmernstraße 28 verlegt worden. Am 9. November 1938 wurde das Geschäft geplündert und anschließend geschlossen.
Nach dem erzwungenen Verkauf des Hauses musste Bertha mit ihrem Sohn Hermann und seiner Familie in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Bertha Hammerschlag wurde am 23. Juli 1942 von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie, 76 Jahre alt, am 1. Januar 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln