Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Kamenetzky, Salomon

wurde am 9. Februar 1886 in Rotzko, Kreis Grodnow (Polen) geboren. Er heiratete in Deutschland Henriette Kamenetzky, geborene Löwenstein, aus Ibbenbüren. Seit 1925 lebten die Eheleute in Hameln. Salomon hatte in der Bahnhofstraße 40 ein Schuhgeschäft. Die Wohnung der Familie lag in der Königstraße 37, seit 1935 in der Königstraße 2. Spätestens 1936 musste wegen der anhaltenden Boykotte das Geschäft in der Bahnhofstraße geschlossen werden. Salomon arbeitete seitdem als reisender Kaufmann, später als Arbeiter.
Wegen des von der nationalsozialistischen Regierung erlassenen Aufenthaltsverbots für Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit wurde der damals 52jährige Salomon Kamenetzky zusammen mit seiner Ehefrau und Tochter Eva am 27. Oktober 1938 in Hameln in Abschiebehaft genommen und am nächsten Tag über Hannover an die polnische Grenze nach Bentschen (Zbaszyn) deportiert.
Bis Sommer 1939 war die Familie dort in einem Lager interniert und wurde dann an einen unbekannten Deportationsort verschleppt. Salomon Kamenetzky gilt als verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln