Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Brinkmann, Willi

wurde am 10. Juni 1916 in Wulsdorf im Kreis Wesermünde (= Bremerhaven) geboren. Der Werftarbeiter wohnte in Geestemünde, Hülsenstr. 9.
1942 festgenommen und nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer drakonischen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Brinkmann am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Brinkmann nach wenigen Wochen erkranken.
Im Oktober 1944 versuchte er vergeblich, aus dem Außenlager Holzen auszubrechen, und leistete nach seiner Festnahme gegenüber dem Wachpersonal handgreiflich Widerstand. Darauf erfolgte – sicherlich zur Abschreckung – eine mörderische Sanktion: Das Sondergericht Hannover, das zum Lokaltermin anreiste, verurteilte Brinkmann im Schnellverfahren zum Tode.
Willi Brinkmann wurde am 25. Oktober 1944 im Außenlager Holzen an einem eigens errichteten Galgen aufgehängt. Zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, wurde Willi Brinkmann im Oktober 1946 auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 6).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen