Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Lanoy, Eugène

Franzose, wurde am 30. März 1890 in Boulogne sur Mer geboren. Der Gärtner wohnte in St. Martin-Boulogne, rue Vicardenne 65.
Am 11. April 1944 von einem Kriegsgericht im nordfranzösischen Lille verurteilt, saß Eugène Lanoy zuletzt in westdeutschen Gefängnissen ein, so im Gefängnis Hagen und im Gefängnis Bochum.
Im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen wurde Eugène Lanoy zusammen mit rund 200 Ausländern, vor allem Franzosen und Belgiern, in Bochum „auf Transport“ gesetzt, der über Kassel geführt wurde und am 22. März 1945 in Hameln eintraf.
Wenige Tage später, am 27. März, gehörte er einem ebenfalls sehr großen „Evakuierungstransport“ an, der während eines mehrtägigen Zwischenaufenthalts in Hannover offenbar ohne Versorgung blieb und geteilt wurde. Der Teil mit Eugène Lanoy erreichte am 31. März das Zuchthaus Celle.
Eugène Lanoy starb wenige Tage nach der Befreiung am 21. April 1945 im Zuchthaus Celle. Die Strapazen der tagelangen Transporte in der drangvollen Enge von Viehwaggons, ohne oder mit völlig unzureichender Versorgung, werden (mit) zu seinem Tod geführt haben.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen