Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Zavaro, Emile

Belgier, wurde am 8. Dezember 1908 in Mons geboren. Der Eisenbahner, der in den Zuchthausakten als „Halbjude“ geführt wurde, wohnte in Mons.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ 1942/43 verhaftet und zunächst in einem deutschen Militärgefängnis in Belgien festgehalten, wurde Emile Zavaro heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Essen verschleppt.
Emile Zavaro gehörte zu einem Sammeltransport von zehn belgischen und französischen „Nacht und Nebel'-Gefangenen, der am 8. September 1943 in Hameln eintraf. Während seiner Hamelner Zeit scheint er vor dem Berliner „Volksgerichtshof“ angeklagt und verurteilt worden zu sein.
Am 29. April 1944 wurde Emile Zavaro zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen in das derzeit noch fernab des Bombenkriegs liegende Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt.
Mit Räumung dieses Zuchthaus Ende Oktober 1944 vor der herannahenden Ostfront wurde Emile Zavaro auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er nicht überlebte.
Emile Zavaro starb am 30. Oktober 1944 im KZ Groß Rosen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz