Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Buys, Jozef

Belgier, wurde am 25. Januar 1895 in Aalst, Ostflandern, geboren. Der Kaufmann wohnte in Aalst, Sint-Janstr. 10. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Jozef Buys war Mitglied der Widerstandsgruppe „B.V.L.“ (niederl.: „Bevrijdingsleger“/„Belgisch Vrijwilligerslegioen“; franz.: „A.L.“ = „armée de la libération“).
Die Geheime Feldpolizei verhaftete ihn am 12. Oktober 1942 bei „Nacht und Nebel“ und lieferte ihn zunächst in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Gent ein.
Vermutlich um die Jahreswende 1942/43 wurde Jozef Buys heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Jozef Buys mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Jozef Buys zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das nicht von alliierten Bomben bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Jozef Buys auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht überlebte.
Jozef Buys starb am 20. November 1944 im KZ Groß Rosen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz