Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Maenhout, Joris

Belgier, wurde am 14. Juli 1917 in Lovendegem bei Gent geboren. Der Student wohnte in Gent, Chaussee d´Oudenaarde 12.
Joris Maenhout war Mitglied einer Vorläufergruppe der „armée secrète“, der größten, konservativen Widerstandsorganisation Belgiens. Am 25. Oktober 1942 verhaftete ihn die deutsche „Sicherheitspolizei“ (SiPo-SD) bei „Nacht und Nebel“ und sperrte ihn in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Gent. Am 2. Januar 1943 wurde Joris Maenhout heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Joris Maenhout mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen für drei Monate in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 25. August 1943 wurde Joris Maenhout in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, verschleppt.
Damit teilte er das Schicksal von mehr als 50 Männern des NN-Transportes vom 22. Mai 1943, die zumeist Anfang 1944 von Hameln nach Esterwegen kamen.
Spätestens jetzt dürfte Joris Maenhout vom vor Ort tagenden Sondergericht Essen zu einer empfindlichen Freiheitsstrafe verurteilt worden sei. Näheres ist nicht bekannt.
Von Esterwegen wurde Joris Maenhout in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg deportiert. Dort gehörte er zu den über 1500 NN-Häftlingen, die zwischen 1942 und 1945 in Isolationshaft gehalten wurden und überharte, für viele zum Tod führende Zwangsarbeit leisten mussten.
Joris Maenhout starb Ende Mai 1944 im Zuchthaus Sonnenburg.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg