Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Mallit, Gustave

Belgier, wurde am 1. Juli 1891 in Wavre, Wallonisch-Brabant, geboren. Der Friseur wohnte in Wavre, Place-du-Sablon 12. Er war verwitwet und hatte zwei Kinder.
Gustave Mallit wurde am 16. November 1941 wegen Beherbergung von untergetauchten Widerstandskämpfern von der Geheimen Feldpolizei verhaftet, offenbar zusammen mit Robert Tilman (s. dessen Namensartikel), und zunächst in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Brüssel-St. Gilles gesperrt.
Am 30. Januar 1942 wurde er bei „Nacht und Nebel“ heimlich nach Deutschland in das Gestapo-Gefängnis Brauweiler bei Köln verschleppt. Nach über acht Monaten in der Gewalt der Gestapo kam Gustave Mallit am 17. Oktober 1942 in das Gefängnis Bochum.
Am 22. Mai 1943 gelangte Gustave Mallit mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 2. Februar 1944 wurde Gustave Mallit in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, verschleppt (wie auch Robert Tilman).
Während viele belgische NN-Gefangene aus Hameln und Esterwegen über die Zuchthäuser Groß Strehlitz/Oberschlesien oder Sonnenburg/Ostbrandenburg Ende 1944 in KZs deportiert wurden, lieferte die Justiz Gustave Mallit am 24. September 1944 direkt an die Gestapo aus, die ihn über das Gefängnis Lingen in das KZ Sachsenhausen und von dort am 6. Januar 1945 weiter in das KZ Buchenwald verschleppte.
Gustave Mallit starb am 19. April 1945 in Buchenwald, eine Woche nach der Befreiung durch US-Truppen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Esterwegen