Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Thiers, Ernest

Belgier, wurde am 1. Mai 1884 in Lüttich geboren. Der Filmhersteller wohnte in Brüssel, rue Francois Gaz 296.
Als Widerstandskämpfer vermutlich 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und zunächst wohl in einem deutschen Wehrmachtsgefängnis in Belgien festgehalten, wurde Ernest Thiers heimlich nach Deutschland verschleppt, vermutlich Anfang 1943 in das Gefängnis Bochum.Vermutlich verurteilte ihn das Sondergericht Essen umgehend zu einer Freiheitsstrafe.
Am 22. Mai 1943 kam Ernest Thiers mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Nach knapp drei Wochen, am 9. Juni 1943, wurde Ernest Thiers in die Strafanstalt Berlin-Tegel verlegt. In dieses Gefängnis kamen NN-Gefangene, die bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden waren.
Später war Ernest Thiers Insasse des KZ Dachau. Wie lange er in Berlin war und welche Stationen der Gefangenschaft er vor dem KZ Dachau womöglich noch hatte durchleiden müssen, ist nicht bekannt.
Ernest Thiers starb im KZ Dachau. Das Todesdatum ist nicht bekannt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Weitere