Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Sujetowa, Wera
wurde am 9. September 1891 in Doroschkino im Kreis Pskow, Bezirk Leningrad (heute St. Petersburg), geboren. Ihr Geburtsname war Gawrilowa. Zum Zeitpunkt ihrer Deportation, 1944, war sie bereits Witwe.
Wera Sujetowa wurde zusammen mit ihrer knapp 20jährigen Tochter Wera Lebedewa und deren Ehemann Nikolai sowie der Mutter ihres Schwiegersohns, Alexandra Lebedewa, im April 1944 nach Hameln verschleppt.
Zuvor hatten sich die Tochter Wera und Nikolai Lebedow zwei Jahre lang in einem Versteck dem Zugriff der deutschen Besatzer entziehen können.
Wera Sujetowa musste wie auch ihr Schwiegersohn und dessen Mutter in der Hamelner Rüstungsfabrik Domag arbeiten, während ihre schwangere Tochter auf Fürsprache eines deutschen Verantwortlichen bald in einen privaten Haushalt wechseln konnte; dort hatte sie wesentlich bessere Arbeitsbedingungen.
Alle Familienmitglieder mussten im Lager der Domag in der Kuhbrückenstraße 17 leben.
In diesem Lager starb Wera Sujetowa am 15. Juli 1944 an Herzasthma; wenige Monate später wurde dort ihre Enkelin Evgenia geboren.
Wera Sujetowa wurde auf dem „alten Kriegsgefangenenfriedhof“ am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (Feld KGF B 25). Ihr Name und die Lebensdaten stehen – neben anderen – auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.
Am 27. März 2019 kam die Enkelin Evgenia Ermolina, geb. Lebedewa, inzwischen 74 Jahre alt, zusammen mit ihrem Sohn Pavel und ihrem Enkel Stepan in ihre Geburtsstadt Hameln, um das Grab ihrer Großmutter am Wehl zu besuchen.
Alle Informationen über Wera Sujetowas Familie stammen von der Enkelin Evgenia und sind nach deren Besuch ergänzt worden.
Gruppenzugehörigkeit: Zwangsarbeitende / Sowjetbürger