Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Birnbaum, Margarete, geb. Goldstein

wurde am 4. März 1895 als Tochter der Eheleute Louis und Betty Goldstein geboren. Seit 1900 lebte sie in Hameln. Im Juni 1921 heiratete sie Max Birnbaum.
Ihre Schwester Bertha Goldstein und ihr Ehemann Max Birnbaum wurden ebenfalls deportiert.
Die Eheleute hatten zwei Kinder, Grete und Alfred. Sie wohnten in der Deisterstraße 45 und unterhielten dort ein Eisenwarengeschäft. Margarete fungierte als Geschäftsführerin. Im Jahre 1937 musste das Geschäft wegen der anhaltenden Boykotte geschlossen werden. Weil eine Ausreise der ganzen Familie sich als unmöglich herausstellte, entschlossen sich die Eltern, die Tochter Grete und den Sohn Alfred ins Ausland (nach Holland bzw. England) zu schicken.
Im Anschluss an den 9. November 1938 wurde Max für einige Monate in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt.
Nach der Entlassung musste das Ehepaar um jeden Preis auswandern. Im April 1939 wurden die Eheleute wegen eines Devisenvergehens verhaftet. Um die Auswanderung zu beschleunigen, hatten sie sich ausländische Devisen auf dem Schwarzen Markt beschafft.
Am 21. Mai 1939 wurde Margarete in ihrer Zelle im Hamelner Gerichtsgefängnis Am Zehnthof 2 tot aufgefunden. Sie hatte sich das Leben genommen. Zum Zeitpunkt ihres Todes war Margarete 44 Jahre alt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln