Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.3  Todesmärsche

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Krynen, Ludwig Bernhard

Niederländer, wurde am 18. Februar 1905 in Schwerte im Kreis Iserlohn geboren. Der Schrankenwärter wohnte in Bochum-Rimke, Im Storksfeld 3.
Seit Frühjahr 1944 in Haft, wurde Krynen am 14. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Er dürfte am 27. März 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Celle weiterverlegt worden sein.
Ludwig Krynen starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 19. April 1945 in Dreibergen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

Kwiotek, Leo

Pole, wurde am 12. April 1896 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Kwiotek kam am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt.
Er dürfte am 27. März 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Celle weiterverlegt worden sein.
Leo Kwiotek starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 20. April 1945 in Dreibergen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

Letonja, Johannes

Slowene, wurde am 25. August 1907 in Dolena im östlichen Slowenien geboren. Der „Besitzer“ (= Landbesitzer?) wohnte in Dolena.
Seit 1939 „lebenslänglich“ in Haft, kam Letonja am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt.
Vermutlich am 27. März 1945 wurde Letonja wiederum mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Johannes Letonja starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 12. Mai 1945 in Bützow im "Lazarett Mittelschule“.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

Letrez, Raymond

Franzose, wurde am 18. November 1919 in Bierné im Département du Nord, route des 7 planètes, geboren. Der Landwirt wohnte in Bierné im elterlichen Haus.
Bei seiner Festnahme wurde sein Vater getötet. Am 3. Februar 1944 verurteilte ein Kriegsgericht der deutschen Besatzungsmacht Letrez als Widerstandskämpfer zu einer langjährigen Freiheitsstrafe.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Raymond Letrez wurde in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dort soll Letrez in einem Steinbruch gearbeitet haben. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Raymond Letrez musste am Todesmarsch der Lagerinsassen von Holzen zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen teilnehmen. Er wagte die Flucht, die ihn offenbar das Leben kostete.
Er soll mit 14 Kameraden, darunter dem Lothringer Josephe Schulz und dem Belgier Robert Rectem, aus dem Zug gesprungen sein, als dieser in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 vermutlich zwischen Goslar und Magdeburg wegen alliierter Fliegergefahr langsam fuhr. Die drei genannten und sieben weitere Männer sollen umgekommen und in einem (nicht lokalisierten) Massengrab bestattet worden sein, das von der Bevölkerung noch längere Zeit gepflegt worden sein soll.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen

Malfait, Georges

Belgier, wurde am 25. September 1882 in Renaix geboren. Der Zahnarzt wohnte in Nouveau Chateau, Stationsstr. 13.
Ein Kriegsgericht in Lüttich verurteilte ihn am 17. April 1944 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe.
Wie viele ausländische „Politische“ kam Malfait im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem großen Sammeltransport aus dem Gefängnis Bochum am 22. März 1945 in das Zuchthaus Hameln.
Er wurde am 27. März 1945 mit weit über 100 Männern vor allem dieses Transportes in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Georges Malfait starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 16. April 1945 in Dreibergen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen