Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Letrez, Raymond

Franzose, wurde am 18. November 1919 in Bierné im Département du Nord, route des 7 planètes, geboren. Der Landwirt wohnte in Bierné im elterlichen Haus.
Bei seiner Festnahme wurde sein Vater getötet. Am 3. Februar 1944 verurteilte ein Kriegsgericht der deutschen Besatzungsmacht Letrez als Widerstandskämpfer zu einer langjährigen Freiheitsstrafe.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Raymond Letrez wurde in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dort soll Letrez in einem Steinbruch gearbeitet haben. Die erlittenen Strapazen dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Raymond Letrez musste am Todesmarsch der Lagerinsassen von Holzen zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen teilnehmen. Er wagte die Flucht, die ihn offenbar das Leben kostete.
Er soll mit 14 Kameraden, darunter dem Lothringer Josephe Schulz und dem Belgier Robert Rectem, aus dem Zug gesprungen sein, als dieser in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 vermutlich zwischen Goslar und Magdeburg wegen alliierter Fliegergefahr langsam fuhr. Die drei genannten und sieben weitere Männer sollen umgekommen und in einem (nicht lokalisierten) Massengrab bestattet worden sein, das von der Bevölkerung noch längere Zeit gepflegt worden sein soll.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen