Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Claes, Eugen
Belgier, wurde am 17. Juli 1905 in Brüssel-Ixelles geboren. Der Angestellte wohnte in Brüssel-Etterbeek, rue Ph. Baucq 90.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ am 29. Oktober 1941 in Brüssel verhaftet und zunächst vermutlich im Gefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Eugen Claes heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Claes mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 12. Januar 1944 wurde Eugen Claes in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, gebracht, vermutlich um vom Sondergericht Essen oder vom Berliner „Volksgerichtshof“ abgeurteilt zu werden.
Dass Claes im weiteren Verlaufe des Jahres 1944 in das Zuchthaus Sonnenburg (oder das Zuchthaus Groß Strehlitz) verschleppt wurde, ist wahrscheinlich, da die meisten belgischen Lagerinsassen nach Osten „evakuiert“ wurden.
Eugen Claes war gegen Kriegsende Häftling im KZ Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager des KZ Buchenwald südlich von Halberstadt; dorthin war er vermutlich im Zuge eines Todesmarsch nach Westen Anfang 1945 gelangt.
Eugen Claes starb kurz nach der Befreiung, am 19. Mai 1945 im vormaligen KZ Langenstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg