Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Colard, Lucien
Belgier, wurde am 15. Januar 1922 in Vezin geboren. Der Student wohnte in Namur, rue de le Prevocance.
Als Widerstandskämpfer bei „Nacht und Nebel“ am 7. August 1942 in Namur verhaftet und zunächst vermutlich im Gefängnis Brüssel-St. Gilles festgehalten, wurde Lucien Colard heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Colard mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Am 23. Februar 1944 wurde Lucien Colard in das Strafgefangenenlager Esterwegen, eines der KZ-artigen Moorlager im Emsland, gebracht, vermutlich um vom Sondergericht Essen oder vom Berliner „Volksgerichtshof“ abgeurteilt zu werden.
Dass Colard im weiteren Verlaufe des Jahres 1944 in das Zuchthaus Sonnenburg (oder das Zuchthaus Groß Strehlitz) verschleppt wurde, ist wahrscheinlich, da die meisten belgischen Lagerinsassen nach Osten „evakuiert“ wurden.
Lucien Colard starb 1945 in Deutschland. Das genaue Todesdatum und der Todesort sind nicht bekannt.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg