Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Dewilde, Karel
Belgier, wurde am 29. Januar 1886 in Gent geboren. Der Rentier wohnte in Bedeberg, Brüsselschesteenweg 134.
Als Widerstandskämpfer 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Karel Dewilde am 14. Oktober 1942 als NN-Gefangener heimlich nach Deutschland verschleppt, zunächst in das Gefängnis Aachen, dann in das Untersuchungsgefängnis Bochum. Das Sondergericht Essen verurteilte ihn am 17. November 1942 wegen „verbotenen Waffenbesitzes“ zu einer hohen Freiheitsstrafe.
Zusammen mit vielen anderen kurz zuvor verurteilten Belgiern und Franzosen kam Karel Dewilde Anfang 1943 aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Mit einem Sammeltransport von 80 westeuropäischen, vor allem belgischen Widerstandskämpfern wurde Dewilde am 19./20. Mai 1943 in das Zuchthaus Sonnenburg/Neumark in Ostbrandenburg verlegt.
Karel Dewilde starb nach dem 20. Mai 1943. Das genaue Todesdatum und der Todesort sind nicht bekannt. Damit könnte Karel Dewilde zu den über 800 Sonnenburger Gefangenen gehört haben, die im Januar 1945 vor Ort von der SS erschossen wurden, um sie der Roten Armee nicht lebend in die Hände fallen zu lassen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Sonnenburg