Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Strauch, Rudolf
wurde am 30. Juli 1895 in Berlin geboren. Der gelernte Kellner, der in verschiedenen Berufen arbeitete, wohnte mit seiner Familie in Berlin-Prenzlauer Berg, Stargarderstr. 18.
Seit den 1920er Jahren war er in der KPD aktiv. 1941 wurde er für die Firma Rheinmetall-Borsig als Metallarbeiter dienstverpflichtet.
Schon 1940 wegen „Arbeitsverweigerung“ zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt, wurde Rudolf Strauch am 10. November 1943 als Angehöriger der Widerstands-„Gruppe Mannhart“ verhaftet. Der „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn am 25. Juli 1944 zu sieben Jahren Zuchthaus, während andere Mitglieder der Gruppe die Todesstrafe erhielten.
Zur Strafverbüßung in das Zuchthaus Brandenburg eingeliefert, wurde Rudolf Strauch im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten am 15. Februar 1945 mit einem mörderischen Sammeltransport per Bahn – über 40 Teilnehmer überlebten nicht lange – in das Zuchthaus Hameln gebracht. Aus Hameln erhielt seine Ehefrau im März ein letztes Lebenszeichen.
Am 27. März 1945, kurz vor der Befreiung Hamelns, wurde Rudolf Strauch wiederum per Bahn mit über 100 Männern auf Transport gesetzt. Ziel war das Zuchthaus Celle bzw. das südöstlich von Celle gelegene Zuchthaus-Außenlager Krümme bei Wesendorf im Landkreis Gifhorn. Rudolf Strauch dürfte zu der Gruppe gehört haben, die am 31. März 1945 im Außenlager Krümme eintraf.
Die erneuten Transport-Strapazen überlebte Rudolf Strauch nur wenige Tage – er starb am 3. April 1945 an „allgemeiner Körperschwäche“. Rudolf Strauch wurde auf dem Friedhof der Gemeinde Wesendorf bestattet.
Nach Mitteilung der AG Stolpersteine Berlin-Reinickendorf, der auch die meisten Lebens- und Verfolgungsdaten zu verdanken sind, soll in 2015 für Rudolf Strauch in Berlin ein Stolperstein verlegt werden (Stand Januar 2015).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

