Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Schenk, Herbert
wurde am 22. September 1927 in Bernburg/Anhalt geboren. Sein Vater Leon stammte aus Schoonhoven in den Niederlanden, seine Mutter Rosa war eine Tochter des Hamelner Textilkaufmanns Salomon Keyser, der ebenfalls aus Schoonhoven stammte.
Herbert Schenks Eltern und sein älterer Bruder Walter wurden ebenfalls deportiert.
Von Bernburg zog Herbert mit seiner Familie nach Hameln (nach 1933?) und wohnte im Elternhaus seiner Mutter in der Ritterstraße 1.
Herbert Schenk flüchtete mit seiner Familie 1937 in die Niederlande. Jetzt oder schon früher erhielt er die niederländische Staatsangehörigkeit.
Bald nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, spätestens 1942, wurde Herbert Schenk mit seiner Familie in das Sammellager Westerbork verschleppt, ein KZ auf niederländischem Boden.
Von dort kam der fünfzehnjährige Herbert zusammen mit seinem Bruder Walter in das Zwangsarbeitslager Schoppinitz bei Kattowitz, nördlich von Auschwitz gelegen.
Vermutlich wurden die Brüder wie ihre Eltern am 2. Oktober 1942 auf Transport in das Vernichtungslager Auschwitz gesetzt; bekanntermaßen wurden aus den Deportationszügen des Herbstes 1942 arbeitsfähige jüdische Niederländer geholt und in das neu eingerichtete Arbeitslager Schoppinitz verschleppt. Bis zur Schließung des Lagers im November 1943 kamen die ausschließlich männlichen Insassen beim Gleisbau und in einer Zinkfabrik zum Einsatz.
Herbert Schenk wurde im Zwangsarbeitslager Schoppinitz im Alter von 16 Jahren umgebracht, ebenso sein sechs Jahre älterer Bruder Walter. Als Todesdatum der Brüder gilt der 31. Oktober 1943.
Gruppenzugehörigkeit: Juden / Hameln