Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Schenk, Walter

wurde am 21. Februar 1921 in Bernburg/Anhalt geboren. Sein Vater Leon stammte aus den Niederlanden, seine Mutter Rosa war eine Tochter des Hamelner Textilkaufmanns Salomon Keyser.
Walter Schenks Eltern und sein jüngerer Bruder Herbert wurden ebenfalls deportiert.
Von Bernburg zog Walter mit seiner Familie nach Hameln (nach 1933?) und wohnte im Elternhaus seiner Mutter in der Ritterstraße 1.
Walter Schenk flüchtete mit seiner Familie 1937 in die Niederlande. Jetzt oder schon früher erhielt er die niederländische Staatsangehörigkeit.
Bald nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, spätestens 1942, wurde Walter Schenk mit seiner Familie in das Sammellager Westerbork verschleppt, ein KZ auf niederländischem Boden.
Von dort kam Walter Schenk zusammen mit seinem Bruder Herbert in das Zwangsarbeitslager Schoppinitz bei Kattowitz, nördlich von Auschwitz gelegen.
Vermutlich wurden die Brüder wie ihre Eltern am 2. Oktober 1942 auf Transport in das Vernichtungslager Auschwitz gesetzt; bekanntermaßen wurden aus den Deportationszügen des Herbstes 1942 arbeitsfähige jüdische Niederländer geholt und in das neu eingerichtete Arbeitslager Schoppinitz verschleppt. Bis zur Schließung des Lagers im November 1943 kamen die ausschließlich männlichen Insassen beim Gleisbau und in einer Zinkfabrik zum Einsatz.
Walter Schenk wurde im Zwangsarbeitslager Schoppinitz umgebracht, ebenso sein sechzehnjähriger Bruder Herbert. Als Todesdatum der Brüder gilt der 31. Oktober 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln