Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Ringoot, Frans (Francois)

Belgier, wurde am 22. Januar 1903 in Lebbeke, Ostflandern, geboren. Der Eisenbahner wohnte in Lebbeke, Brusselse Steenweg 66.
Frans Ringoot war Mitglied der Widerstandsgruppe „B.V.L.“ (niederl.: „Bevrijdingsleger“ / „Belgisch Vrijwilligerslegioen“; franz.: „A.L.“ = „armée de la libération“). Die Geheime Feldpolizei verhaftete ihn am 14. Juli 1942 bei „Nacht und Nebel“ und sperrte ihn in das deutsche Wehrmachtsgefängnis Gent. Nach mehr als fünf Monaten, am 22. März 1943, wurde Frans Ringoot heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Frans Ringoot mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Frans Ringoot zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthaus am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Frans Ringoot auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, dem Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen zum Opfer fielen.
Als das KZ bis Anfang Februar 1945 ebenfalls geräumt wurde, musste Frans Ringoot einen Todesmarsch in Richtung Westen mitmachen, der im KZ Buchenwald bei Weimar sein Ende fand.
Frans Ringoot starb am 25. Februar 1945 im KZ Buchenwald, sicherlich infolge der erlittenen Strapazen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz