Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Versari, Simon
Belgier, wurde am 11. Januar 1917 in Tournai in der wallonischen Provinz Hainaut (Hennegau) geboren. Der Angestellte wohnte in Brüssel, Square Margueritte 12.
Simon Versari wurde als Widerstandskämpfer vermutlich 1942 „bei Nacht und Nebel“ festgenommen und dürfte, da er in Brüssel wohnte, in das zentrale deutsche Wehrmachtsgefängnis Brüssel-St. Gilles eingeliefert worden sein.
Vermutlich um die Jahreswende 1942/43 wurde er heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum verschleppt. Über eine Anklage ist nichts bekannt.
Simon Versari kam am 22. Mai 1943 mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Simon Versari zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthauses am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Simon Versari auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, den er wie Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen nicht überlebte.
Simon Versari starb am 9. Dezember 1944 im KZ Groß Rosen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz

