Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

 
 
Hick, Leopold

Belgier, wurde am 20. Mai 1906 in Limbourg-Goé in der Provinz Lüttich geboren. Der Maschinist wohnte in Limbourg-Goé, rue Stevreuret. Er war verheiratet und hatte drei Kinder.
Leopold Hick gehörte dem Widerstand in den belgischen Grenzgemeinden an, die 1940 zusammen mit Eupen-Malmedy ganz oder teils von NS-Deutschland annektiert worden waren. Die Gestapo verhaftete ihn vermutlich 1942 (im Sommer?) „bei Nacht und Nebel“ und verschleppte ihn womöglich in das Gefängnis Aachen.
Spätestens Anfang 1943 dürfte er heimlich nach Deutschland in das Gefängnis Bochum deportiert worden sein.
Am 22. Mai 1943 kam Leopold Hick mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus dem Gefängnis Bochum in das Zuchthaus Hameln. Für NN-Gefangene bestand auch in Hameln eine strenge Isolationshaft mit Informations- und Kontaktverbot.
Am 29. April 1944 wurde Leopold Hick zusammen mit knapp 70 Belgiern und Franzosen des genannten Transports in das von alliierten Bomben nicht bedrohte Zuchthaus Groß Strehlitz in Oberschlesien weiterverlegt, den zentralen Zielort für NN-Verschleppte seit Frühjahr 1944 und bis zur Deportation in KZs im Herbst 1944.
Mit Räumung dieses Zuchthaus am 30. Oktober 1944 vor der herannahenden Roten Armee wurde Leopold Hick auf einen mörderischen Todesmarsch zum KZ Groß Rosen in Niederschlesien gezwungen, dem Hunderte seiner zumeist belgischen Leidensgenossen zum Opfer fielen.
Als das KZ bis Anfang Februar 1945 ebenfalls geräumt wurde, musste Leopold Hick einen Todesmarsch Richtung Westen mitmachen (zum KZ Buchenwald?), sodann einen Transport nach Österreich, der um den 15. Februar 1945 das KZ Mauthausen erreichte.
Leopold Hick starb am 16. März 1945 im KZ Mauthausen, sicherlich infolge der erlittenen Strapazen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Groß Strehlitz