Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

Seite 15 von 69 Seiten - 342 Einträge
 

Catzenstein, Margarethe

wurde am 8. Oktober 1896 in Hemmendorf geboren. Sie verließ Hemmendorf 1931 und zog nach Berlin, später nach Frankfurt am Main, wo ihre ältere Schwester Else Nonne wohnte.
Am 18. März 1942 – unmittelbar vor dem Termin ihrer Deportation – nahm sie sich in Frankfurt das Leben.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hemmendorf

Cohen, Willy,

wurde am 20. August 1884 in Leer/Ostfriesland geboren. Der Viehhändler wohnte bis 1939 in Leer. Anschließend lebte er als Flüchtling im holländischen Emmen.
Vom 15. April bis 13. November 1942 war Willy Cohen Insasse im Zuchthaus Hameln.
Am 22. Mai 1943 wurde Willy Cohen in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.

Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Cohn, Alice, geb. Jacobsohn

wurde am 30. Dezember 1906 in Duderstadt geboren.
Sie wohnte in Duderstadt und Duingen.
Vor dem 16. Mai 1934 gelang ihr die Flucht in die Niederlande.
Knapp drei Jahre nach der Okkupation der Niederlande durch NS-Deutschland, am 20. Mai 1943, wurde Alice Cohn in das Sammellager Westerbork verschleppt und von dort am 25. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert.
Als ihr Todesdatum gilt der 28. Mai 1943.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Duingen

Cohn, Ernst

wurde am 15. Januar 1893 in Hamburg geboren und wohnte in Hamburg, Buchenstr. 6.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 28. August 1940 bis 13. November 1942.
Am 22. Mai 1943 wurde Ernst Cohn in das KZ Auschwitz deportiert und ist dort verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Cohn, Martha

wurde am 11. Februar 1895 in Cekzin im damaligen Landkreis Tuchel, Westpreußen, geboren. Wann die unverheiratete Frau nach Hameln kam, ist nicht bekannt. Seit 1931 hatte sie gemeinsam mit ihrer Schwester Cäcilie ein Putzgeschäft in der Ritterstraße 13 und fertigte außerdem Übersetzungen an. 1935 zog sie in die Bäckerstraße 56, 1938 – nach dem Tod der Schwester – in die Fischpfortenstraße 18. Das Putzgeschäft hatte sie aufgeben müssen. Sie lebte nun von kleinen Näharbeiten und von Übersetzungen.
Im Jahre 1940 musste Martha Cohn in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen und bewohnte dort zwei schräge Zimmer unter dem Dach.
Martha Cohn wurde am 31. März 1942 aus Hameln über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Sie war damals 47 Jahre alt. Martha Cohn gilt als verschollen.

Zur Erinnerung an Martha Cohn wurde am 29. Januar 2015 vor dem Haus Fischpfortenstraße 18 ein Stolperstein verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln