Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Cohn, Thekla, geb. Bernstein

wurde am 16. Mai 1884 als Tochter des Kaufmanns Kusel Bernstein und seiner Ehefrau Esther (Emma) in Hameln geboren.
Ihre fünf Geschwister, die Schwestern Paula, Hedwig und Else sowie die Brüder Karl und Max, wurden ebenfalls deportiert und ermordet.
Bis zu ihrer Heirat im Jahre 1926 lebte Thekla Cohn in der Bäckerstraße 23. Von Hameln zog sie nach Lüdenscheid. In zweiter Ehe lebte sie seit 1930 in Paderborn.
Am 10. November 1941 wurde Thekla Cohn im Alter von 57 Jahren aus Düsseldorf in das Ghetto Minsk deportiert.
Nach dem Kriege wurde Thekla Cohn für tot erklärt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Coutinho, Adolf

wurde am 3. Januar 1900 in Bergedorf geboren und wohnte in Hamburg, Hansastr. 21.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 28. August 1940 bis 11. Februar 1942.
Am 28. September 1944 wurde Coutinho in das KZ Auschwitz verschleppt und ist dort verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Culp, Rosa, geb. Weinberg

wurde am 28. Februar (oder 5. März) 1867 in Dortmund geboren. Ihr Ehemann, der zum evangelischen Christentum konvertierte Benjamin Culp, arbeitete in Soest zunächst als Textilhändler, später als Maschinenputzer. Benjamin Culp starb 1923. Die Eheleute hatten zehn Kinder.
Die Tochter Sophie, verh. Friedheim, und die Enkelin Ingrid wurden ebenfalls deportiert.
Spätestens im Jahre 1931 wohnte die Witwe in Hameln, zuerst in der Alten Marktstraße 51, seit 1939 in einem Hinterhaus in der Neuen Marktstraße 14.
Rosa Culp wurde am 23. Juli 1942 von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das 'Altersghetto' Theresienstadt deportiert.
Rosa Culp starb am 20. Dezember 1943 im Alter von 76 Jahren in Theresienstadt.

Zur Erinnerung an Rosa Culp und ihre Familie wurden am 26. November 2013 vor dem Haus Neue Marktstraße 14 drei Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

de Vries, Julius

Belgier, wurde am 7. Februar 1912 in Leer/Ostfriesland geboren und wohnte in Chatelineau bei Charleroi, rue Marchand 85.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 8. Juli 1942 bis 13. November 1942.
Am 22. Mai 1943 wurde de Vries in das KZ Auschwitz deportiert und ist dort verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Dehnicke, Mary, geb. Oppenheimer

wurde am 9. Mai 1866 in Hameln geboren. Die unverheiratete Frau wohnte in Berlin.
Am 16. Juni 1943 wurde sie aus Berlin in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Sie starb dort im Alter von 78 Jahren am 2. Oktober 1944.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln