Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

1.  Die Opfer unter den jüdischen Bürgern

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Fleischel, Günther

wurde am 1. Juni 1903 in Berlin geboren und wohnte in Hannover, Matthiasstr. 4.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 24. Januar 1940 bis 12. Juni 1941.
Am 15. Dezember 1941 wurde Fleischel in das Ghetto Riga deportiert, wo er 1943 umkam.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln

Frank, Frieda

wurde am 9. März 1873 in Altendorf im Landkreis Holzminden geboren.
Sie wohnte zusammen mit ihrer Schwester Hermine bei ihrem Bruder Albert in Kirchbrak und später in Essen.
Frieda Frank war eine Tante von Grete Pieper, die ebenfalls deportiert wurde.
Frieda Frank wurde am 21. Juli 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde Frieda Frank ermordet.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Kirchbrak

Frank, Hermine

wurde am 16. April 1875 in Altendorf im Landkreis Holzminden geboren.
Sie wohnte zusammen mit ihrer Schwester Frieda bei ihrem Bruder Albert in Kirchbrak und später in Essen.
Hermine Frank war eine Tante von Grete Pieper, die ebenfalls deportiert wurde.
Hermine Frank wurde am 21. Juli 1942 von Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
Sie starb am 29. März 1943 im Ghetto Theresienstadt.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Kirchbrak

Frankenstein, Rosalie, geb. Nachmann

wurde am 31. Mai 1862 in Bad Pyrmont als Tochter des Lehrers Joseph Meyer Nachmann geboren.
Sie wohnte in Hannover.
Am 23. Juli 1942 wurde sie aus Hannover in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 4. Dezember 1942.

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Bad Pyrmont

Frankenstein, Selma

wurde am 4. März 1869 in Barntrup geboren. Um die Jahrhundertwende kam die unverheiratete Frau zusammen mit der Familie ihres Bruders Max nach Hameln.
Der Familie ihres Bruders gelang die Flucht.
Max Frankenstein betrieb in dem großen Hauskomplex Neue Marktstraße 13/Hummenstraße 1 einen Getreidehandel. Nach dem Tode des Bruders im Jahre 1923 und der Aufgabe des Getreidegeschäftes lebte Selma von den Mieteinkünften aus den beiden Häusern.
Seit dem Sommer 1939 wurde ihr Haus von der Stadtverwaltung als „Judenhaus“ genutzt. Selma Frankenstein musste auf Weisung der Stadtverwaltung Mietverträge mit den Personen abschließen, denen die Stadtverwaltung eine Wohnung in ihrem Hause zugewiesen hatte.
Die dreiundsiebzigjährige Frau wurde am 23. Juli 1942 von Hameln über Hannover-Ahlem in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Von Theresienstadt aus wurde sie am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt. Sie gilt als verschollen.

Zur Erinnerung an Selma Frankenstein und an die Familie ihres Bruders wurden am 29. Januar 2015 vor dem Haus Neue Marktstraße 13 fünf Stolpersteine verlegt.
Siehe die Webseite www.stolpersteine.geschichte-hameln.de

Gruppenzugehörigkeit:  Juden / Hameln