Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Nolting, Ernst

wurde am 21. Juni 1892 in Nienstädt im Kreis Stadthagen geboren. Der Korbmacher wohnte in Wesermünde, Lilienthalstr. 12.
Nachdem er 1933/34 im damaligen Strafgefängnis Hameln eingesessen hatte, wurde Nolting, der seit 1941 erneut in Haft war, am 24. Juli 1942 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert, um hier bis zum 30. Oktober 1943 seine Strafe zu verbüßen.
An seinem Entlassungstag notierte die Zuchthausverwaltung: „Von der Polizei Hameln abgeholt. Kommt in Vorbeugehaft Polizeigef. Bremen“. Nach den Zwischenstationen Gerichtsgefängnis Hameln und Gestapogefängnis Bremen begann Noltings Leidenszeit als KZ-Häftling, die zeitlich und örtlich nicht ermittelt werden konnte. Bekannt ist lediglich, dass er am 27. Januar 1945 im KZ Neuengamme umkam.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Nordmann, Wilhelm

wurde am 25. Februar 1893 in Icker im Kreis Osnabrück geboren. Der Landwirt wohnte in Icker.
Am 23. März 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Wilhelm Nordmann am 24. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Ende des Jahres, am 20. Dezember 1944, wurde er in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Wilhelm Nordmann starb am 20. Februar 1945 im Zuchthaus-Lazarett Celle.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Nückel, Alexander

wurde am 3. April 1886 in Meggen im Kreis Olpe geboren. Der Prokurist wohnte in Lippstadt, Marblicksweg 27.
Seit Anfang 1943 in Haft und am 17. Dezember 1943 wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Heimtücke“ verurteilt, wurde Nückel am 19. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Alexander Nückel starb am 5. April 1944 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Nuytinek, Cyril

Belgier, wurde am 14. Februar 1906 in Bassewelde geboren. Der Gendarm wohnte in Zele, Konterstr. 10.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied der „Belgischen Freiwilligen Legion“ in Ostflandern bei „Nacht und Nebel“ verhaftet und heimlich nach Deutschland verschleppt, kam Cyril Nuytinek in einer Gruppe von 13 belgischen NN-Gefangenen über das Strafgefängnis Vechta am 15. September 1943 in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Nuytinek und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Cyril Nuytinek war einer von fünf Männern, die als erste am 15. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg

Nyenhuis, Johann Friedrich

wurde am 14. November 1885 in Schale im Kreis Tecklenburg geboren. Der Landwirt und Kohlenhändler wohnte in Bippen im Kreis Bersenbrück.
Seit 1943 und Anfang 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Nyenhuis am 16. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Johann Nyenhuis starb am 22. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/68).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln