Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Philipp, Alex
wurde am 22. September 1881 in Köln geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Köln, Ursulagartenstr. 18.
Als rassisch Verfolgter und aufgrund des Vorwurfs des Geheimnisverrats sieben Jahre zuvor zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, wurde Philipp am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach knapp einem Jahr, am 13. November 1942, mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Lange vor Ablauf seiner Strafzeit, am 22. Mai 1943, wurde Philipp zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Philippson, Julius
wurde am 8. April 1894 in Magdeburg geboren. Der Studienassessor, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Kanzowstr. 8.
Als politisch und rassisch Verfolgter drei Jahr zuvor zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Philippson am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und am 13. November 1942 mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Am 22. Mai 1943 wurde Philippson zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Picek, Johan
Tscheche, wurde am 10. März 1917 in Göding geboren. Der Lohnbuchhalter wohnte in Göding, Mehrhautgasse 7. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Liebenau, Kampstr. 332, im Einsatz.
Am 29. Mai 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Picek ein Jahr später, am 16. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Im Sommer 1944 oder später kam Picek in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Dieser dürfte ihn nachhaltig geschwächt haben.
Johan Picek starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus-Außenlager Holzen zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 12. Mai 1945 in Bützow im "Lazarett Mittelschule“.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen
Pichola, Josef
Pole, wurde am 17. September 1923 in Wies-Wielka-Wola geboren. Der Arbeiter wohnte in Wies-Wielka-Wola.
Er war zuletzt in Helmstedt im Einsatz, vermutlich als Zwangsarbeiter.
Am 8. Oktober 1941 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, kam Josef Pichola aus dem Gefängnis Hannover zur Strafverbüßung in das Zuchthaus Hameln.
Nachdem er den Großteil der Strafe abgesessen hatte, wurde er am 22. April 1944 in das Gefängnis Hannover zurückverlegt.
Später muss er nach Celle gekommen sein, denn Josef Pichola starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus Celle.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle
Pielmann, Johannes
wurde am 21. Januar 1899 in Pankow geboren. Er war Arbeiter, sein Wohnort ist unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Pielmann kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Johannes Pielmann starb am 5. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/22).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln


