Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Runge, Wilhelm Louis
wurde am 12. März 1889 in Ofenerfelde im Kreis Oldenburg geboren. Der Postarbeiter wohnte in Oldenburg, Cloppenburgerstr. 44.
Seit 1942 in Haft, wurde Runge am 17. März 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Runge starb am 6. Mai 1943 im Zuchthaus-Lazarett.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Ruß, Ludwig
wurde am 11. Oktober 1888 in Breslau geboren. Der Kaufmann, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Litzmannstr. 23.
Seit 1936 als politisch und rassisch Verfolgter in Haft, wurde er zusammen mit anderen jüdischen Gefangenen am 7. August 1940 aus dem Zuchthaus Celle in das Zuchthaus Hameln verlegt. In den Celler Außenlagern Mulmshorn oder Lührsbockel hatten diese Männer Hunger und schwere Misshandlungen zu erleiden. Nach acht Monaten kam Ruß zurück in das Zuchthaus Celle.
Dort nahm ihn nach Ablauf seiner Strafzeit am 29. Dezember 1941 die Polizei Celle in „Vorbeugehaft“. Die Gestapo verschleppte ihn am 28. Mai 1942 in das KZ Sachsenhausen. Als sein Todesdatum gilt der Tag seiner Ankunft.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Rustemeyer, Wilhelm
wurde am 23. Februar 1878 in Bielefeld geboren. Der Metallarbeiter wohnte in Bielefeld, Weststr. 29.
Seit längerem in Haft, wurde er am 25. Oktober 1937 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Am 13. Februar 1939, dem Tag seiner Entlassung, nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo in „Schutzhaft“. Am 15. Februar wurde Rustemeyer vom Gerichtsgefängnis in das Gestapogefängnis Hannover gebracht und von dort vermutlich umgehend in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Hier kam Rustemeyer am 11. April 1940 ums Leben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Rys, Marian
wurde am 30. Januar 1910 in Tälikow im Kreis Lentschütz in Polen geboren. Der Arbeiter wohnte in Lehrte, Iltenerstr. 119.
Seit 1938 in Haft, wurde Rys am 31. Juli 1940 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Nach Ablauf seiner Strafzeit am 3. Oktober 1941 holte ihn die Polizei Hameln ab, um ihn zur „Schutzhaft“ in das Gerichtsgefängnis zu verschleppen. Nachdem er hier ungewöhnlich lange, fast drei Monate, eingesperrt war, wurde Rys am Silvestertag in das Gestapogefängnis Hannover „überführt“. Am 27. Februar 1942 deportierte ihn die Gestapo in das KZ Buchenwald und zwei Wochen später, am 14. März 1942, in das KZ Ravensbrück (Männerlager). Hier kam er am 8. September 1942 ums Leben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Saalow, Johann
wurde am 3. Oktober 1901 in Anklam/Pommern geboren. Der Metallschleifer wohnte in Berlin, Boxhagenstr. 14.
Seit 1933 saß Saalow in Haft und wurde 1934 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Nachdem er das KZ-ähnliche Straflager Brual-Rhede im Emsland erduldet hatte, wurde er am 15. Dezember 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Wegen einer schweren Erkrankung an Herz und Lunge kam er 1939 monatelang in das Krankenhaus der Haftanstalt Berlin-Moabit.
Johann Saalow starb am 8. Januar 1940 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen seiner schweren Erkrankung gekommen war, und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln


