Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Schaeger, Albert Peter

Luxemburger, wurde am 14. Mai 1920 in Niederkorn geboren. Der Elektriker wohnte in Rollingen-Lamadelaine, Grubenstr. 13.
Albert Schaeger wurde zusammen mit seinem Vater Johann nach über vier Monaten Haft wegen Beihilfe zur Fahnenflucht am 3. August 1944 von einem Besatzungsgericht in Luxembourg zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kamen Vater und Sohn im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Beide wurden vermutlich bald nach ihrer Ankunft in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht.
Es war geplant, beide Schaegers nach Ablauf ihrer Gefangenschaft an die Gestapo auszuliefern, was in der Regel ins KZ führte.
Albert Schaeger kam im Zuchthaus-Außenlager Holzen am 13. Februar 1945 durch eine Kopfverletzung ums Leben, die er beim Arbeitseinsatz im Bergwerksstollen erlitten hatte - drei Wochen später starb sein Vater Johann. Wie dieser wurde Albert Schaeger zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet; im Oktober 1946 wurden Vater und Sohn in ihre Heimat umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Schaeger, Johann Petrus

Luxemburger, wurde am 12. November 1893 in Niederkorn geboren. Der Vorarbeiter wohnte in Rollingen-Lamadelaine, Grubenstr. 12.
Johann Schaeger wurde zusammen mit seinem Sohn Albert nach über vier Monaten Haft wegen Beihilfe zur Fahnenflucht am 3. August 1944 von einem Besatzungsgericht in Luxembourg zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kamen Vater und Sohn im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Beide wurden vermutlich bald nach ihrer Ankunft in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht.
Es war geplant, beide Schaegers nach Ablauf ihrer Gefangenschaft an die Gestapo auszuliefern, was in der Regel ins KZ führte.
Johann Schaeger starb im Zuchthaus-Außenlager Holzen am 9. März 1945 - drei Wochen vorher war sein Sohn Albert tödlich verunglückt. Wie dieser wurde Johann Schaeger zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet; im Oktober 1946 wurden Vater und Sohn in ihre Heimat umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Schäfer, Rudolf

wurde am 1. Juli 1897 in Neustadt geboren. Er war Kraftfahrer, sein Wohnort ist unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Schäfer kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Rudolf Schäfer starb nach der Befreiung am 6. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Er wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 9. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/103).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Schamburg, Rüdiger (vielm. Jaminet, Roger)

Luxemburger, wurde am 13. Mai 1920 in Differingen geboren. Der Autoschlossergeselle wohnte in Differingen, Dr. Frickstr. 60.
Rüdiger Schamburg oder Roger Jaminet, wie er nicht „eingedeutscht“ eigentlich hieß, war vom NS-Sondergericht Luxemburg wegen Beihilfe zur Fahnenflucht (seines Bruders) verurteilt worden.
Wie viele ausländische „Politische“, kam Schamburg im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Schamburg wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Rüdiger Schamburg starb am 12. Dezember 1944 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/151) und am 13. Februar 1947 nach Luxembourg umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Schaper, Karl

wurde am 31. Juli 1884 in Ottenstein im Kreis Holzminden geboren. Der Landarbeiter wohnte auf Gut Corvey bei Höxter.
Kurz zuvor verurteilt, wurde er am 1. Dezember 1936 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert.
Am Tag seiner Entlassung, dem 12. September 1939, nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo Dortmund in „Vorbeugehaft“. Im Gerichtsgefängnis Hameln musste Schaper sechs Wochen verbringen, bis zu seinem Abtransport nach Dortmund am 26. Oktober 1939. Schaper blieb noch knapp drei Jahre am Leben. Er starb am 16. Juni 1942 im KZ Flossenbürg.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ