Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Schreiber, Moritz

wurde am 25. November 1901 in Zürich geboren. Der Schneider, der jüdischen Glaubens war, wohnte in Berlin, Woldenburgerstr. 15.
1939 zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Schreiber am 21. Dezember 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und nach knapp einem Jahr, am 13. November 1942, mit einem vielköpfigen Transport zumeist jüdischer Langzeit-Gefangener in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Zwei Jahre vor Ablauf seiner Strafzeit, am 22. Mai 1943, wurde Schreiber zusammen mit weiteren 18 jüdischen Häftlingen in das KZ Auschwitz deportiert. Dort ist er verschollen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Schröck, Bruno

wurde am 13. Juli 1912 in Berlin geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Berlin-Charlottenburg, Pestalozzistr. 27b.
Am 28. Juni 1939 nach dem „Heimtücke“-Sondergesetz zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, verbrachte Bruno Schröck die ersten Jahre seiner Gefangenschaft im Zuchthaus Brandenburg.
Am 21. Dezember 1941 kam Bruno Schröck mit einem mehr als 20köpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln.
Nach kurzer Zeit, am 11. Februar 1942, wurde er in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Bruno Schröck starb am 17. November 1942 im Zuchthaus-Lazarett Celle.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Schröder, Albert

wurde am 8. April 1896 in Rostock geboren. Der Kaufmann wohnte in Rostock.
Seit 1939 in Haft, wurde er am 2. März 1941 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert und verbrachte hier den letzten Monat seiner Strafe.
An seinem Entlassungstag, dem 5. April 1941, nahm ihn die Polizei Hameln für die Gestapo in „Schutzhaft“. Bis zu seinem Abtransport nach Hannover am 9. April saß Schröder im Gerichtsgefängnis ein. Er wurde noch im selben Jahr, am 1. November 1941, im KZ Auschwitz ums Leben gebracht.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ

Schröder, Wilhelm August Heinrich

wurde am 29. März 1874 in Plügge-Lütjendorf im Kreis Oldenburg geboren. Der Tischlermeister wohnte in Hamburg-Niendorf, An der Lohe 17.
Am 16. Dezember 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Schröder am 11. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Wilhelm Schröder starb am 16. März 1944 im Zuchthaus-Lazarett und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Schröter, Gerhard Herbert Martin

wurde am 18. September 1900 in Neu Daberstedt in Thüringen geboren. Der Erdarbeiter wohnte in Leipzig, Neudörfchen 7.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Schröter kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Gerhard Schröter starb unmittelbar nach der Befreiung am 9. April 1945 im Zuchthaus und wurde am 17. April 1945 auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/97).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln