Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Schulze, Werner Fritz

wurde am 15. Mai 1907 in Berlin-Charlottenburg geboren. Der kaufmännische Angestellte wohnte in Hannover, Misburger Damm 2.
Seit 1943 in Haft, wurde Schulze am 26. August 1944 mit einem Transport von 50 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Schulze bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Werner Fritz Schulze starb nach der Befreiung am 5. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Werner Schulze wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 8. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/76).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Schünemann, Ernst

wurde am 11. Februar 1897 in Hannover geboren. Der Artist und Zauberkünstler wohnte in Hannover, Limmerstr. 71.
Seit Jahresbeginn 1939 in Haft, wurde Schünemann am 25. Oktober 1939 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Schwer erkrankt kam er in das Stadtkrankenhaus Hameln. Ernst Schünemann starb am 14. Februar 1941.
Im Jahr 2008 wurde für Ernst Schünemann vor dem Haus Limmerstr. 71 in Hannover ein Stolperstein verlegt.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Schuster, Alfons

Luxemburger, wurde am 9. April 1909 in Luxemburg geboren. Der Telegrafenarbeiter wohnte in Luxemburg, Hollerricherstr. 147.
Alfons Schuster wurde nach fünf Monaten Untersuchungshaft wegen Beihilfe zur Fahnenflucht am 1. August 1944 von einem deutschen Besatzungsgericht in Luxemburg zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam Alfons Schuster im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich bald nach seiner Ankunft wurde Alfons Schuster in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum „verschärften“ Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen dürften Schuster nachhaltig geschwächt haben.
Es war geplant, Alfons Schuster nach Ablauf seiner Gefangenschaft an die Gestapo auszuliefern; diese hätte Schuster wahrscheinlich in ein KZ verschleppt.
Alfons Schuster starb am 14. März 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Schwarze, Alfons

wurde am 17. April 1894 in Wobischau im Kreis Habelschwerdt/Schlesien geboren. Der Holzbildhauer wohnte in Wölfelsgrund im Kreis Habelschwerdt.
Seit 1936 als politisch Verfolgter in Haft und zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Schwarze am 7. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Alfons Schwarze starb 1944 im Zuchthaus. Das genaue Todesdatum ist unbekannt. Er dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Seegers, Karl August

wurde am 25. Juli 1890 in Wunstorf geboren. Der Arbeiter wohnte in Bokeloh Nr. 5 im Kreis Neustadt am Rübenberge.
Im Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Seegers am 6. Oktober 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Seegers starb am 9. Juni 1944 im Zuchthaus-Lazarett, wo er fast vier Monate gelegen hatte. Er dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln