Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Stoll, Heinrich
wurde am 6. August 1892 in Offenbach geboren. Der Kaufmann wohnte in Frankfurt/M., Neue Krämerstr. 27.
Er war Untersuchungsgefangener; Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Stoll wurde im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem Sammeltransport am 8. August 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt. Dieser Transport bestand aus 50 Untersuchungsgefangenen, die vermutlich aus Gefängnissen im okkupierten Polen kamen.
Der Transport wurde nach einer Woche, am 16. August, in das Zuchthaus Celle weiterverlegt.
Heinrich Stoll starb nach dem Todesmarsch vom Zuchthaus Celle zum Zuchthaus Bützow-Dreibergen am 18. Mai 1945 in Dreibergen.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen
Stoll, Hugo
wurde am 3. März 1908 in Walldorf im Kreis Heidelberg geboren. Der Kaufmann wohnte in Heidelberg, Landhausstr. 8.
1941 inhaftiert und vermutlich nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Stoll am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Stoll erkranken und dürften ihn nachhaltig geschwächt haben.
Es war geplant, Stoll nach Ablauf seiner Gefangenschaft an die Gestapo auszuliefern, was in der Regel ins KZ führte.
Hugo Stoll starb am 1. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (4. R. Nr. 9).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen
Stolte, Georg Heinrich Wilhelm
wurde am 4. Juni 1875 in Ortshausen im Kreis Gandersheim geboren. Der Milchhändler wohnte in Lüdenscheid, Kölnerstr. 47.
Im Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Stolte am 31. Mai 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Georg Stolte starb am 5. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/62).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Störmer, Julius
wurde am 31. Dezember 1907 in Wätzum im Kreis Hildesheim geboren. Der Arbeiter wohnte in Minden, Königswall 33.
Kurz zuvor verurteilt, wurde er am 19. Dezember 1935 in das Zuchthaus Hameln eingeliefert, wo er bis zum 19. März 1938 seine Strafe verbüßte.
An diesem Tag notierte die Zuchthausverwaltung: „Von der Polizei abgeholt. Vorbeugehaft“. Vermutlich über das Gestapo-Gefängnis Hildesheim wurde Störmer in das KZ Sachsenhausen verschleppt und am 17. November 1938 weiter in das KZ Flossenbürg, wo er am 25. März 1939 umkam.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Storoni, Jean
Luxemburger, wurde am 10. Dezember 1902 in Rodingen geboren. Der Bergmann wohnte in Rodingen, Hermann Göringstr. 77.
Seit 1942 als politischer Gefangener in Haft, kam Jean Storoni am 16. September 1944 mit einem Sammeltransport mit Hunderten von Leidensgenossen aus dem „evakuierten“ Zuchthaus Rheinbach bei Köln nach Hameln.
Vermutlich wurde Storoni nach Ablauf seiner Strafe am 19. November 1944 in das Gestapogefängnis Hannover-Ahlem verschleppt und von dort weiter in das KZ Neuengamme.
Jean Storoni wurde im April 1945 im KZ Neuengamme umgebracht.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ


