Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

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Stracker, Erwin

wurde am 28. September 1918 in Essen geboren. Der Musiker wohnte in Essen, Ursulastr. 11.
Wegen „Wehrkraftzersetzung“ verhaftet und am 25. Juni 1940 von einem Kriegsgericht verurteilt, wurde Stracker am 4. Februar 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Erwin Stracker starb am 26. Mai 1942 im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln

Strassmann, Eberhard

wurde am 22. Februar 1925 geboren. Sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Strassmann kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Offenbar bald nach seiner Ankunft wurde Strassmann in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte Strassmann nachhaltig geschwächt haben.
Eberhard Strassmann starb am 10. Februar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof in Holzen bestattet, im Oktober 1946 jedoch auf den dortigen "Ehrenfriedhof" umgebettet (3. R. Nr. 1).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen

Strauch, Rudolf

wurde am 30. Juli 1895 in Berlin geboren. Der gelernte Kellner, der in verschiedenen Berufen arbeitete, wohnte mit seiner Familie in Berlin-Prenzlauer Berg, Stargarderstr. 18.
Seit den 1920er Jahren war er in der KPD aktiv. 1941 wurde er für die Firma Rheinmetall-Borsig als Metallarbeiter dienstverpflichtet.
Schon 1940 wegen „Arbeitsverweigerung“ zu einer kurzen Gefängnisstrafe verurteilt, wurde Rudolf Strauch am 10. November 1943 als Angehöriger der Widerstands-„Gruppe Mannhart“ verhaftet. Der „Volksgerichtshof“ verurteilte ihn am 25. Juli 1944 zu sieben Jahren Zuchthaus, während andere Mitglieder der Gruppe die Todesstrafe erhielten.
Zur Strafverbüßung in das Zuchthaus Brandenburg eingeliefert, wurde Rudolf Strauch im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten am 15. Februar 1945 mit einem mörderischen Sammeltransport per Bahn – über 40 Teilnehmer überlebten nicht lange – in das Zuchthaus Hameln gebracht. Aus Hameln erhielt seine Ehefrau im März ein letztes Lebenszeichen.
Am 27. März 1945, kurz vor der Befreiung Hamelns, wurde Rudolf Strauch wiederum per Bahn mit über 100 Männern auf Transport gesetzt. Ziel war das Zuchthaus Celle bzw. das südöstlich von Celle gelegene Zuchthaus-Außenlager Krümme bei Wesendorf im Landkreis Gifhorn. Rudolf Strauch dürfte zu der Gruppe gehört haben, die am 31. März 1945 im Außenlager Krümme eintraf.
Die erneuten Transport-Strapazen überlebte Rudolf Strauch nur wenige Tage – er starb am 3. April 1945 an „allgemeiner Körperschwäche“. Rudolf Strauch wurde auf dem Friedhof der Gemeinde Wesendorf bestattet.
Nach Mitteilung der AG Stolpersteine Berlin-Reinickendorf, der auch die meisten Lebens- und Verfolgungsdaten zu verdanken sind, soll in 2015 für Rudolf Strauch in Berlin ein Stolperstein verlegt werden (Stand Januar 2015).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Von Celle nach Bützow-Dreibergen

Streckel, Ernst

wurde am 21.3.1903 in Breslau geboren. Der Kaufmann wohnte in Breslau, Tauentzienstr. 96.
Vermutlich seit 1944 saß Ernst Streckel in Untersuchungshaft, womöglich in seiner Heimatstadt oder aber in einer Strafanstalt im besetzten Polen.
Mit einem Transport von 50 zumeist polnischen Untersuchungshäftlingen aus Strafanstalten im besetzten Polen, die mit Näherrücken der Ostfront geräumt wurden, kam Ernst Streckel am 8. August 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Eine Woche später, am 16. August, ging der gesamte Transport nach Celle ab und traf noch an demselben Tag im Zuchthaus Celle ein.
Ernst Streckel starb am 14. März 1945 im Josefstift Celle. Die Unterbringung in einem externen Krankenhaus dürfte für eine besonders schwere Erkrankung sprechen.

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Celle

Strootmann, Hermann Heinrich

wurde am 5. November 1899 in Lage im Kreis Bentheim geboren. Der Landwirt wohnte in Lage.
Seit 1943 in Haft, wurde Strootmann am 13. Januar 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Hermann Strootmann starb am 27. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/121).

Gruppenzugehörigkeit:  Zuchthausgefangene / Hameln