Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Tischmann, Karl August
wurde am 26. Juni 1893 in Bremen geboren. Der Bahnarbeiter wohnte in Bremen, Zwinglistr. 118.
Seit Jahresbeginn 1944 in Haft und am 3. Mai 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Tischmann am 14. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Karl Tischmann starb am 11. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/15).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Többen, Gerhard Johann
wurde am 8. März 1890 in Lähden im Kreis Meppen geboren. Der Landwirt wohnte in Lähden Nr. 17.
Im Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Többen am 20. Dezember 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt, vermutlich mit einem zehnköpfigen Sammeltransport aus einer norddeutschen Strafanstalt.
Gerhard Többen starb am 18. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/92). 1946 erhielt er – sicherlich im Auftrag seiner Familie – einen beschrifteten Grabstein.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Tobben, Heinrich
Niederländer, wurde am 24. August 1917 in Heerlen geboren. Der Polizist wohnte in Heerlen, Stationsstr. 54.
Tobben wurde vermutlich 1943 unter dem Verdacht des Widerstands gegen die Besatzung heimlich festgenommen und als „Nacht- und Nebel“-Gefangener nach Deutschland verschleppt.
Wie viele niederländische „Politische“, kam Tobben im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 2. November 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Tobben starb am 15. März 1945 im Zuchthaus. Weil seine Haft weiterhin Geheimsache war, werden seine Angehörigen keine Todesnachricht erhalten haben. Harry Tobben wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/16) und am 23. Mai 1945 in seine Heimat nach Heerlen umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Tondera, Karl
wurde am 15. Mai 1913 in Hämelschenburg im Kreis Hameln geboren. Der Gärtner war jahrelang „auf Wanderschaft" im Ausland und wurde als „ohne Wohnsitz“ geführt.
Kurz zuvor verurteilt, wurde Tondera am 4. Februar 1936 einmal mehr in das Zuchthaus Hameln eingeliefert; zwei Jahr zuvor hatte er die Anstalt – derzeit noch ein Gefängnis – nach einjähriger Haft verlassen können.
Da die Kripo Hameln „Vorbeugehaft" angeordnet hatte, übergab ihn die Zuchthausverwaltung an seinem Entlassungstag, dem 17. September 1937, an die Polizei Hameln. Vermutlich über das Gestapogefängnis Hannover und eventuell weitere Zwischenstationen wurde Tondera in das KZ Flossenbürg verschleppt. Hier kam er am 19. Dezember 1939 ums Leben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ
Toumelin, Eugéne
Franzose, wurde am 12. Juli 1895 in Riantes im Departement Morbihan/Bretagne geboren. Der Fischer wohnte in Port Louis/Bretagne, 4 Rue la Pecherie.
Toumelin wurde am 29. April 1944von einem Kriegsgericht in Frankreich als Widerstandskämpfer verurteilt.
Wie viele ausländische „Politische“ kam er im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Vermutlich zur Jahreswende 1944/45 wurde Toumelin in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Dieser dürfte ihn nachhaltig geschwächt haben.
Eugéne Toumelin starb am 29. Januar 1945 im Zuchthaus-Außenlager Holzen und wurde zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, vermutlich 1946 jedoch in seine Heimat umgebettet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Außenlager Holzen


