Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Seite 143 von 165 Seiten - 821 Einträge - 834 Opfer
Türk, Herbert Martin
wurde am 10. Mai 1911 in Neuenkirchen im Kreis Siegen geboren. Der Hilfswachmann wohnte in Bochum-Stiepel, Kemnaderstr. 38.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Türk kam am 15. Februar 1945 wohl mit einem vielköpfigen Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Herbert Türk starb am 24. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/69).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Unbekannte(r) Tote(r)
Der namentlich nicht bekannte Niederländer musste am 5. April 1945 am Todesmarsch vom Zuchthaus Hameln in das Zuchthaus-Außenlager Holzen teilnehmen. Bei Wegensen konnte er vor Erschöpfung der Marschkolonne nicht mehr folgen; daraufhin wurde er zusammen mit seinen niederländischen Leidensgenossen Sef van Megen und Louis Franzen – denunziert von Dorfbewohnern – von einer SS-Streife erschossen.
Der unbekannte Niederländer wurde zunächst an Ort und Stelle begraben und im Herbst 1945 auf dem Gemeindefriedhof Dohnsen bestattet.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Hameln nach Holzen
Unbekannte(r) Tote(r)
Zwei Männer, Italiener.
Nach dem Bericht des holländischen Marschteilnehmers Dirk Schortinghuis wurden zwei Italiener zu Beginn des Todesmarsches in Hameln vom begleitenden Wachpersonal erschossen, als sie zu fliehen suchten.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Hameln nach Holzen
Unbekannte(r) Tote(r)
Zwei Männer, wahrscheinlich Franzosen.
Zwei namentlich nicht bekannte Gefangene wurden während des Marsches in Bereich der Gemeinde Dielmissen am 5. April 1945 vom Wachpersonal oder anderen bewaffneten deutschen Kräften umgebracht bzw. erschossen, nachdem ihre Flucht von der Marschkolonne von Dorfbewohnern verraten worden war.
Der eine erlag in einem örtlichen Kriegsgefangenenlager seinen Verletzungen, der andere wurde auf der Reichsstraße zwischen Dielmissen und Lüerdissen tot aufgefunden.
Die beiden Männer wurden auf dem Friedhof von Dielmissen bestattet, offenbar in der bereits vorhandenen Grabstätte eines polnischen Zwangsarbeiters. Die Grabstätte ist erhalten und mit einem Grabstein versehen, auf dem neben dem Namen des Polen die Inschrift „Unbekannte Tote“ steht.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Hameln nach Holzen
Unbekannte(r) Tote(r)
Zwölf namentlich nicht zu identifizierende Franzosen, Belgier und Niederländer. Sie sollen mit drei namentlich bekannten Gefangenen (Letrez, Rectem, Schulz) aus dem Zug gesprungen sein, als dieser in der Nacht vom 6. auf den 7. April 1945 vermutlich zwischen Goslar und Magdeburg wegen alliierter Fliegergefahr langsam fuhr.
Die drei genannten und sieben weitere Männer sollen umgekommen und in einem (nicht lokalisierten) Massengrab bestattet worden sein, das von der Bevölkerung noch längere Zeit gepflegt worden sein soll.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Von Holzen nach Bützow-Dreibergen


