Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
1. Die Opfer unter den jüdischen Bürgern
1.1 Jüdische Bürger aus Hameln
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Hammerschlag, Helene Dina
wurde am 28. August 1936 in Hameln geboren. Ihr Vater war der Kaufmann Hermann Hammerschlag, ihre Mutter Bianka Hammerschlag, geb. Nochem. Helene wuchs im elterlichen Hause Emmernstraße 28 auf.
Ende 1939 musste sie zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.
Am 31. März 1942 wurde die fünfjährige Helene zusammen mit ihren Eltern aus Hameln über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Helene Dina Hammerschlag wurde für tot erklärt.
Hammerschlag, Hermann
wurde am 18. März 1897 in Hameln geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Louis Hammerschlag und dessen Ehefrau Bertha Hammerschlag, geb. Haas. Im Jahre 1934 heiratete Hermann Hammerschlag Bianka Nochem. Er hatte mit ihr eine Tochter. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1935 führte der Sohn zusammen mit seiner Mutter das Kleidergeschäft in der Emmernstraße 28 trotz der Boykotte weiter. Am 9. November 1938 wurde das Geschäft geplündert und anschließend geschlossen.
Am 9. November 1938 nahm die Hamelner Polizei Hermann Hammerschlag zusammen mit anderen jüdischen Männern in „Schutzhaft“ und sperrte ihn in das Gefängnis des Amtsgerichts. Anderntags wurde er in das Gestapo-Gefängnis Hannover verschleppt und von dort in das Konzentrationslager Buchenwald.
Nach der Rückkehr aus Buchenwald musste er das Haus Emmernstraße 28 verkaufen.
Ende 1939 fand die „Umsetzung“ in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 statt. Die dreiköpfige Familie lebte hier zusammen mit der Mutter von Hermann in zwei Räumen. In dieser Zeit musste Hermann Hammerschlag bei einer Gartenbaufirma in Hannover-Herrenhausen Zwangsarbeit leisten.
Am 31. März 1942 wurde der 45jährige Hermann Hammerschlag zusammen mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter aus Hameln über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Hermann Hammerschlag wurde für tot erklärt.
Hausmann, Fritz
wurde am 6. Oktober 1901 in München geboren und wohnte in München, Walchenseeplatz.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 7. August 1940 bis 16. August 1941.
Am 3./4. April 1942 wurde Hausmann in das Ghetto Piaski deportiert und ist dort verschollen.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).
Herbst, Oskar
wurde am 1. März 1890 in Odessa in der Ukraine geboren und wohnte in Hannover, Stiftstr.4. Er galt als staatenlos und wurde als „Halbjude“ geführt.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 17. August 1937 bis 13. November 1939.
Im KZ Sachsenhausen wurde Herbst am 14. Juni 1940 umgebracht.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).
Hermann, Helmut
wurde am 26. Januar 1915 in Hamburg geboren. Der Glaser wohnte in Hamburg, Beethovenstr. 8.
Er war Insasse im Zuchthaus Hameln vom 7. August 1940 bis 13. November 1942.
Am 30. Oktober 1943 wurde Hermann im KZ Auschwitz umgebracht.
Siehe die Darstellung im Verzeichnis der Ghetto- und KZ-Opfer unter den Zuchthausgefangenen (Kap. 2.5).