Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Eggink, Willem

Niederländer, wurde am 3. Mai 1920 in Utrecht geboren. Der Student wohnte in Utrecht, Pieterstr. 11.
Im niederländischen Widerstand aktiv, verurteilte ihn ein Gericht der NS-Besatzungsmacht am 8. August 1944 zu einer drakonischen Freiheitsstrafe.
Wie viele niederländische „Politische“ kam Eggink im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Anfang November 1944 wurde Eggink in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Willem Eggink starb am 1. April 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/71) und am 20. August 1951 in seine niederländische Heimat umgebettet.

Ehlers, Gottfried Christian Heinrich

wurde am 12. August 1900 in Wesermünde (= Bremerhaven) geboren. Der "Lagerwart" wohnte in Wesermünde-Mitte, Möwenstr. 5.
1943 in Haft genommen und zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Ehlers am 4. August 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Gottfried Christian Heinrich Ehlers starb am 19. Dezember 1943 im Zuchthaus-Lazarett.

Eichel, Helmuth

wurde am 26. Juli 1894 in Wilhelmshaven geboren. Der Seemann wohnte in Wilhelmshaven, Schillerstr. 20.
Seit 1943 in Haft und am 28. Januar 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Eichel am 1. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Eichel kam in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Helmuth Eichel starb nach der Befreiung am 10. Mai 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Helmuth Eichel wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 13. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/77).

Evermann, Giesbert

wurde am 10. Juni 1880 in Herringen im Kreis Unna geboren. Der Bauer wohnte in Hohensonne im Kreis Detmold.
Seit 1943 in Haft und am 1. Februar 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Evermann am 8. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Giesbert Evermann starb am 19. Februar 1945 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.

Federle, Charles

Franzose, wurde am 3. April 1902 in Straßburg geboren. Er wohnte in Avon; sein Beruf ist unbekannt.
Vermutlich saß Federle als Widerstandskämpfer schon seit längerem in Haft.
Zusammen mit weiteren französischen politischen Gefangenen wurde Federle am 10. Januar 1945 in das Zuchthaus Hameln verlegt, möglicherweise mit einem Sammeltransport aus eíner Strafanstalt im Westen, die wegen der herannahenden Front geräumt wurde.
Charles Federle starb nach der Befreiung am 27. Mai 1945 im UNRRA-Hospital 'Hermannschule' in Hameln und wurde auf dem 'alten Kriegsgefangenenfriedhof' am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF A 48a).