Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
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Voss, Lambertus Antonius Maria
Niederländer, wurde am 19. November 1907 in Herwen en Aerdt/Gelderland geboren. Der Landarbeiter wohnte in Amsterdam, Kometensingel 317.
Seit 1942 aufgrund einer Verurteilung durch ein Besatzungsgericht in Den Haag in Haft, kam Voss im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 16. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Voss wurde umgehend in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Lambertus Voss starb am 7. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/38). Seit seiner Umbettung am 1. Dezember 1953 befindet sich sein Grab auf dem Seelhorster Friedhof in Hannover (19f/C21).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Vydt, Charles
Belgier, wurde am 30. März 1898 in Stekene geboren. Der Kaufmann wohnte in Stekens, Bonnte 4.
Als Widerstandskämpfer und Mitglied einer „deutschfeindliche(n) Geheimorganisation“ in Ostflandern 1942 bei „Nacht und Nebel“ verhaftet, wurde Charles Vydt heimlich nach Deutschland in das Untersuchungsgefängnis Bochum verschleppt.
Am 22. Mai 1943 kam Vydt mit einem großen Sammeltransport von 150 NN-Gefangenen aus Bochum in das Zuchthaus Hameln.
Der Berliner „Volksgerichtshof“ verurteilte Vydt und 20 andere belgische NN-Gefangene aus Hameln zwischen dem 20. und 22. Oktober wegen „Feindbegünstigung“ und teils wegen „Freischärlerei“ zum Tode.
Anschließend nach Hameln zurückverlegt, wurden die 21 Männer am 9. November 1943 zur Hinrichtung in das Zuchthaus Brandenburg gebracht.
Charles Vydt war einer von 13 Männern, die am 22. November 1943 mit dem Fallbeil getötet wurden.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Strafanstalten / Brandenburg
Wächtler, Arthur
wurde am 26. Mai 1882 in Königsbrück im Kreis Kamenz/Dresden geboren. Der Gutsverwalter wohnte in Hamburg-Billstedt, Mühlenstr. 29.
Kurz zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wächtler am 29. März 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Arthur Wächtler starb am 15. Mai 1944 im Zuchthaus und dürfte auf dem Friedhof Wehl bestattet worden sein.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Wacker, Reinhold
wurde am 24. Oktober 1900 in Hamburg geboren. Der Bauarbeiter wohnte in Hamburg-Eilbeck, Coventstr. 14.
Einen Monat zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Wacker am 7. Juni 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Reinhold Wacker starb am 19. Januar 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/55).
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Hameln
Wagner, Kurt
wurde am 31. März 1909 in Braunlage geboren. Der Sattler wohnte in Braunlage, Marktstr. 9.
Schon seit 1931 in Haft, wurde er am 15. April 1939 in das Zuchthaus Hameln zur Verbüßung seiner Reststrafe eingeliefert.
Am Tage seiner Entlassung, dem 27. November 1940, nahm ihn die Polizei Hameln in „Vorbeugehaft“. Vermutlich wurde Wagner über das Gestapogefängnis Braunschweig in das KZ Sachsenhausen „verschubt“. Dort kam er am 18. März 1942 ums Leben.
Gruppenzugehörigkeit: Zuchthausgefangene / Gestapogefängnis-Ghetto-KZ


