Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

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Kaczmarek, Johann

wurde am 20. Mai 1944 in Hameln geboren. Seine Mutter Anna war Polin und musste seit Anfang 1940 in Behrensen arbeiten. Ihr Kind wurde am 16. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen verschleppt.
Dort starb Johann am 2. Oktober 1944, knapp fünf Monate alt, und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hemeringen

Kaminski, Jozef

wurde am 5. August 1941 in Bessinghausen geboren. Seine Mutter Cezylia stamme aus Kowale Panskie in Polen und war hier als Zwangsarbeiterin im Einsatz.
Das Kind starb nach einem Tag, am 6. August 1941, und wurde vermutlich auf dem örtlichen Friedhof bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Hameln-Pyrmont

Kanafa, Johann

wurde am 14. August 1943 in Oyle Nr. 25 bei Marklohe im Landkreis Nienburg geboren. Seine ledige Mutter Maria, eine Polin, war dort auf einem Bauernhof als Zwangsarbeiterin im Einsatz.
Der Vater soll ein Deutscher gewesen sein (laut Karsten Straßburg, Hannover, email vom 6.10.2015).
Das Kind starb am 9. Februar 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt laut Sterbebuch des Krankenhauses an „schwerer Ernährungsstörung“ und „allgemeiner Lebensschwäche“ und dürfte auf dem Friedhof Marklohe beerdigt worden sein.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Karpatschenkow, Anatoli

wurde am 12. April 1944 vermutlich in Hannover geboren, denn seine Eltern, Georgi und Jekaterina Karpatschenkow, mussten als sowjetische Zwangsarbeiter im Lager Hannover-Mühlenberg leben.
Der Säugling starb am 11. August 1944 im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Ernährungsstörung“ und wurde auf dem Friedhof Wettbergen bei Hannover (oder auf dem Seelhorster Friedhof) bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt

Kaschuba, Wjeslawa

wurde um den 8. März 1945 geboren, vermutlich in Hannover-Empelde, denn seine polnischen Eltern, derzeit Zwangsarbeiter, lebten nach Kriegsende im DP-Lager Empelde.
Das Kind starb am 27. Juni 1945, nur einen Tag nach seiner Aufnahme, im „Ausweichkrankenhaus“ der Kinderheilanstalt Hannover in Nienstedt an „Brechdurchfall“ und wurde auf dem Friedhof Empelde bestattet.

Gruppenzugehörigkeit:  Zwangsarbeitende / Kinder / Nienstedt