Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

3.  Die Opfer unter den ausländischen zivilen Zwangsarbeitern
 sowie den Kriegsgefangenen

3.11  Die Opfer unter den Kindern

3.11.2  Kinderlager Hemeringen

8 Kinder in Hemeringen begraben

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Kursakowa, Valeria

wurde am 28. Januar 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Antonina war sowjetische Zwangsarbeiterin. Valeria kam am 19. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen, in dem ihre Mutter als Pflegekraft arbeiten musste.
Das Kind starb am 15. Januar 1945 kurz vor ihrem ersten Geburtstag und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Liechmann, Anna

wurde am 16. Oktober 1943 in Dehrenberg Nr. 2 geboren. Ihre Mutter Janina war Polin und stammte aus Krzalkow im Kreis Kalisch. Sie war seit Juli 1940 auf diesem Bauernhof in Dehrenberg als Zwangsarbeiterin im Einsatz; sie musste nach Hameln wechseln, nachdem ihr Kind am 16. Juli 1944 ins Kinderlager Hemeringen verschleppt worden war.
Anna starb am 11. April 1945 im Kinderlager Hemeringen und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Monkowska, Maria

wurde am 29. März 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Eva war Polin und stammte aus Osiny im Kreis Garwolin. Sie musste auf einem Coppenbrügger Bauernhof arbeiten. Der Säugling wurde zunächst ins Kinderlager Hemeringen gebracht und anschließend ins Krankenhaus Hameln.
Dort starb das Kind am 24. Oktober 1944 im Alter von sieben Monaten an „Ernährungsstörungen“ und wurde auf dem "alten Kriegsgefangenenfriedhof" am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF C 3). Ihr Name und die Lebensdaten stehen - neben anderen - auf einer der Grabstelen, die der Volksbund in den 1950er Jahren setzen ließ.

Schlonzack, Erika

wurde am 4. Juli 1944 in Hameln geboren. Ihre Mutter Janina kam aus Polen und musste seit 1940 auf einem Bauernhof in Flakenholz arbeiten. Der Säugling wurde am 14. August 1944 in das Kinderlager Hemeringen verschleppt.
Dort starb Erika am 5. September 1944 im Alter von zwei Monaten und wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.

Singakowa, Halina

wurde am 20. Juni 1944 in Bad Pyrmont geboren. Ihre Mutter Antonina stammte aus Kursk in Rußland und war seit Juni 1942 in der Pyrmonter Hagenerstraße im Arbeitseinsatz.
Der Säugling wurde am 19. August ins Kinderlager Hemeringen geschafft und starb dort nach wenigen Tagen, am 22. August 1944. Halina wurde wie sieben weitere tote Kinder am Rande des örtlichen Friedhofs bestattet. Die acht Gräber erhielten Holzkreuze und wurden später - vermutlich nach Ablauf der üblichen Liegezeit - eingeebnet.