Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
2. Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln
Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)
2.1 Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt
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Jörgensen, Walter Emil
Däne, wurde am 3. November 1907 in Kopenhagen geboren. Der Buchhalter wohnte in Nakskov. Zuletzt war er in Kiel, Hardenbergstr. 9, im Arbeitseinsatz.
Seit 1943 in Haft, wurde Jörgensen am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Jörgensen erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Walter Emil Jörgensen starb am 23. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/94).
Jost, Bruno
wurde am 4. August 1920 in Essen geboren. Der Buchbinder wohnte in Essen, Neerbruch 84a.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Jost wurde am 13. Dezember 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt, vermutlich mit einem Sammeltransport im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen.
Bruno Jost starb nach der Befreiung am 5. Mai 1945 in der Süntelstr. 18 in Hameln, vermutlich in einem Lazarett. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Bruno Jost wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 8. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/103).
Jost, Paul
wurde am 4. Mai 1892 in Witten/Ruhr geboren. Der Werkhelfer wohnte in Rodenberg am Deister, Echternstr. 19.
Vermutlich 1943 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Jost am25. August 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Paul Jost starb nach der Befreiung am 28. April 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 vorläufig auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Paul Jost wurde gegen Ende Mai (oder bereits am 1. Mai) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/50).
Jousse, Andre Francois
Franzose, wurde am 9. Januar 1914 in Levallois-Perret geboren. Der Vertreter wohnte in Dinard im Departement Ille-et-Vilaine, 8 passage Beausejours.
Seit 1943 in Haft und von einem Kriegsgericht verurteilt, kam Jousse vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Rheinbach bei Bonn am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Andre Jousse starb am 11. Februar 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/34) und am 5. September 1950 in seine Heimat umgebettet.
Jouvenet, Friedrich
Franzose, wurde am 4. April 1924 in Bobigny im Departement Seine geboren. Der Tischler wohnte in Paris, Rue Jean Dremau. Vor seiner Verhaftung wurde er im 'Wiesenlager' gefangengehalten, das zu dem großen Lagerkomplex von Blechhammer bei Gleiwitz in Schlesien gehörte.
Im Mai 1944 zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, kam Jouvenet im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus dem Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Im Oktober 1944 wurde er in das Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz gebracht. Die erlittenen Strapazen ließen ihn bald erkranken, so dass er als 'nicht außenarbeitsfähig' nach Hameln zurückverlegt wurde.
Friedrich Jouvenet starb am 29. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/20).


